- Der Umsatz der Schweizer Einkaufszentren ging letztes Jahr um 1,1 Prozent zurück.
- Wahre Goldgruben sind dagegen Läden in Bahnhöfen oder Flughäfen mit vielen Passanten.
In der Schweiz gibt es gegen 200 Shopping-Center. Sie stehen jedoch seit Jahren unter Druck: Überkapazitäten, der wachsende Online-Handel, die Preiserosion und der Einkaufstourismus lassen ihre Umsätze mehrheitlich stagnieren oder gar zurückgehen.
So auch im vergangenen Jahr, wie neue Zahlen von GfK Switzerland zeigen. Immer besser läuft das Geschäft dagegen an den Bahnhöfen. Die Läden machen dort mit gleicher Ladenfläche bis zu drei Mal so viel Umsatz.
Shopping-Center weniger produktiv
So gab es letztes Jahr 2,2 Prozent mehr Verkaufsflächen in den Shopping-Centern. Gleichzeitig setzten sie aber weniger um (-1,1 Prozent). Das bedeutet, dass die Produktivität in vielen Center gemessen an den Verkäufen pro Quadratmeter zurückging, wie GfK schreibt.
Nur sieben hätten je Quadratmeter einen Jahresumsatz von über 10'000 Franken erzielt, wobei das Glatt-Zentrum (13'840 Franken) an der Spitze stand.
SBB verdienen kräftig mit
Ganz anders die Läden an Bahnhöfen und Flughäfen. Dort brachten die pro Quadratmeter viel mehr ein: Am Bahnhof Bern waren es zum Beispiel gut 30'000 Franken, am Zürcher Hauptbahnhof 27'849 Franken und am Zürcher Flughafen knapp 18'000 Franken.
Vom florierenden Geschäft profitiert auch die SBB als Vermieterin der Ladenflächen. Sie kann höhere Mietpreise verlangen. Zudem ist die Nachfrage nach Verkaufsflächen an Bahnhöfen sehr gross, was die Mieten ebenfalls in die Höhe treibt. «Jeder in unseren Bahnhöfen erwirtschaftete Franken fliesst zurück ins System Bahn», sagt dazu SBB-Sprecher Oli Dischoe. «Davon profitieren alle.»
Schlechter als der Detailhandel insgesamt
Die grossen Shopping-Center der Schweiz entwickelten sich 2017 auch etwas schwächer als der gesamte Detailhandel hierzulande. Der Umsatz der Center nahm im Berichtsjahr um 1,1 Prozent ab; im gesamten Detailhandel belief sich das Minus dagegen nur auf 0,7 Prozent.
Allerdings war der Umsatzrückgang in den Centern in den beiden vorangegangen Jahren mit 1,9 Prozent (2016) und 3 Prozent (2015) ausgeprägter gewesen.