Das steckt hinter dem FC Kopenhagen: Der FC Kopenhagen ist heute Abend Gegner des FC Basel. Aber er ist noch mehr: Er ist auch ein börsenkotiertes Unternehmen. Der FC Kopenhagen gehört zum dänischen Unternehmen «Parken Sport Entertainment». Neben dem Fussballclub betreibt es unter anderem Wasserparks, verwaltet Immobilien und führt Veranstaltungen durch.
Deshalb ist der FC Kopenhagen börsenrelevant: Die Aktien von «Parken Sport Entertainment» werden seit 1997 öffentlich gehandelt. Der Aktienkurs ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen – innerhalb von sechs Monaten hat er um mehr als 50 Prozent zugelegt. Aktuell hat das Unternehmen einen Börsenwert von umgerechnet ca. 270 Millionen Franken. Erfolg verspricht eine Fussball-Aktie dennoch nicht (siehe unten).
Das ist der europäische Fussball-Index: Die Firma um den FC Kopenhagen ist Teil des sogenannten «Pelé-Index». Dieser Aktienindex bildet die grössten europäischen Fussballvereine ab, die an der Börse kotiert sind. Konzipiert hat ihn der niederländische Portfolio-Manager Jordy Hermanns von Aegon Asset Management. «Wir wollten sehen, wie sich diese Aktien im Vergleich entwickeln», sagt er.
So performt der Index: Der Pelé-Index ist kein erfolgversprechender Index. Das zeigt ein Vergleich mit dem globalen Index MSCI World. Dieser bildet die Kursentwicklung von rund 1300 Aktien aus 23 Industrieländern ab. Im Vergleich zu den Höhenflügen der gemischten Indizes dümpelt der Pelé-Index vor sich hin. Jordy Hermanns erklärt es damit, dass ein Fussballclub ein gänzlich anderes Geschäftsmodell habe als ein Wirtschaftsunternehmen: «Ein börsenkotiertes Unternehmen will den Wert für die Investoren erhöhen. Ein Fussballclub hat ganz andere Ziele: Tore erzielen, Matches gewinnen, Fans unterhalten.»
Deshalb gehen Fussballclubs an die Börse: Dennoch investieren Menschen in Fussballclubs. Für die Clubs sei es eine einfache Art, Geld aufzunehmen, sagt Jordy Hermanns. Damit könnten sie etwa Spieler kaufen oder Stadien renovieren. Aus Investorensicht sei das Geld aber nicht gut angelegt. Er sagt: «Es ist kein gutes Investment. Man sollte sein Geld lieber für anderes ausgeben – etwa dafür, einen Match zu schauen, anstatt Fussball-Aktien zu kaufen.»