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Kampf gegen Inflation Europäische Zentralbank erhöht Leitzins auf 3 Prozent

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem ersten Zinstreffen des Jahres in Frankfurt den Leitzins für den Euro um 0.5 Prozentpunkte erhöht.
  • Damit liegt der Leitzins nun bei 3 Prozent.
  • Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März ist bereits eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt worden.
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Aus dem Archiv: EZB hebt Leitzins um 0.75 Prozentpunkte an
Aus Tagesschau vom 08.09.2022.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 6 Sekunden.

Den Kurs hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde schon im Dezember skizziert: «Wir müssen eine längere Strecke gehen.» Im Januar hatte Lagarde die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt: Die Zinsen müssten «noch deutlich und stetig steigen», um die Inflation ausreichend einzudämmen, sagte die Französin.

Zielmarke weit entfernt

Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt. Im Januar schwächte sich der Preisauftrieb zwar erneut ab, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat zufolge um 8.5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Leitzins auch in England erhöht

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Im Kampf gegen die hohe Inflation lässt die Bank von England nicht locker und treibt den Leitzins weiter nach oben. Wie an den Finanzmärkten erwartet, hob sie ihn um einen halben Punkt auf 4.0 Prozent an. Die Entscheidung war jedoch intern umstritten und fiel mit 7 zu 2 Stimmen. Es war bereits der zehnte Zinsschritt in Serie. Doch signalisierten die Währungshüter, dass der Zinsgipfel naht. Zugleich geht die Notenbank davon aus, dass die Inflation wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht hat.

In Deutschland beispielsweise lag die Inflationsrate im Dezember bei 8.6 Prozent. Vor allem hohe Energie- und Lebensmittelpreise heizen dort die Teuerung an.

Kaufkraft wird geschmälert

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, sie können sich für einen Euro weniger leisten. Steigende Zinsen können hohen Teuerungsraten entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst. Zugleich können höhere Zinsen aber die Wirtschaftsentwicklung im Währungsraum der inzwischen 20 Länder dämpfen, der seit Monaten mit den Folgen des Ukraine-Krieges und einem massiven Anstieg der Energiepreise zu kämpfen hat.

Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) vor den Hochhäusern der Bankenstadt in Frankfurt am Main.
Legende: Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) vor den Hochhäusern der Bankenstadt in Frankfurt am Main. KEYSTONE/DPA/Arne Dedert

Der sogenannte Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, steigt nach der Entscheidung des EZB-Rates vom Donnerstag auf 2.50 Prozent. Seit der Kursänderung der EZB im Juli profitieren Sparer von steigenden Zinsen für Tages- und Festgeld. Allerdings mindert die hohe Inflation die Erträge.

Lagarde kündigt weitere Zinserhöhung im März an

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Die EZB wird ihre Schlüsselzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation weiter anheben. «Wir erwarten, dass sie weiter steigen», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Frankfurt. Im März werde es erneut um einen halben Prozentpunkt nach oben gehen. Danach werde die Lage neu bewertet, abhängig von den Konjunktur- und Inflationsdaten.

SRF 4 News, 02.02.2022, 15:00 Uhr;

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