Das Wichtigste in Kürze
- Viele alte Münzen sind aus Silber. Ihr Wert ist wegen des Edelmetalls höher als die Zahl, die auf der Münze steht.
- Doch wer mit Silbergeld auf die Bank geht, ist damit oft schlecht beraten. Eine Stichprobe von «Kassensturz» zeigt: Viele Banken tauschen das Münz einfach Eins-zu-Eins um. Dabei entgeht Kunden viel Geld.
- Nur vier von acht Banken haben die Kunden vorbildlich zum Münzhändler geschickt.
- Die wenigsten Banken kennen eigentliche Weisungen für ihre Mitarbeiter. Immerhin geloben alle Besserung.
Redaktoren von «Kassensturz», «Espresso» und der Online-Redaktion sind mit abgezählten Münzsäcklein zu sieben Banken und der Post gegangen und haben getestet. Ihr Auftrag: Zu schauen, wie konsumentenfreundlich die Bankmitarbeiter beraten.
Immerhin: Das Silbergeld haben alle Bankmitarbeiter sofort erkannt. (siehe Box «So erkenne ich Silbermünz») Aber: Drei Banken und die Post haben das Geld angenommen und entweder dem Konto gutgeschrieben oder direkt ausbezahlt – zum Nominalwert. Nur vier von acht Banken haben die Kunden vorbildlich zum Münzhändler geschickt.
Unterschiedlicher Zustand – unterschiedlicher Wert
30 bis 40 Prozent mehr Wert
Jedes Säcklein hatte einen Wert von 125 Franken. «Man bekäme dafür in meinem Laden momentan rund 170 Franken ausbezahlt», sagt Münzhändler Huber. Immerhin: ein Zuschlag von 30 bis 40 Prozent, je nach Händler. Der Preis ist abhängig vom aktuellen Silberpreis. Und der schwankt täglich.
Silber im Portemonnaie: Bis 1967 war das Alltag. Unser Füfzgi, die Ein- und Zweifränkler und die Fünfliber waren aus Silber – und wurden deshalb regelrecht gehortet. Der Silberwert der Münzen überstieg den aufgedruckten, nominalen Wert bei weitem.
Es ist noch viel Geld in Silberform da.
Noch heute schlummern Millionen solcher Silbermünzen irgendwo in Schweizer Haushalten. «Es hat noch sehr viel Geld in Silberform», sagt Patrick Huber. Er ist Münzenhändler in Aarau. Pro Woche kauft er 20 bis 30 Kilogramm Silbermünz von seinen Kunden an.
Solche Silbermünzen haben durchaus ihren Wert. Selbst wenn es nicht eine Rarität ist, die schnell mal hunderte, gar tausende von Franken kosten kann. Ein Silber-Zweifränkler zum Beispiel bringt aktuell immerhin rund 2.80 Franken beim Münzhändler.
Es kommt auf den Bankangestellten an
Gewisse Banken bringen Kunden also um ihren Gewinn. Die Stichprobe zeigt: Es kommt sehr darauf ankommt, wer hinter dem Bankschalter steht. Münzhändler Patrick Huber findet, dass Bankangestellte Kundinnen und Kunden unbedingt auf den höheren Wert der Silbermünzen hinweisen sollten. Ein Münzhändler könne das Silbergeld dann genauer anschauen: «Einerseits schaut er auf den Mehrwert durch Silber. Und andererseits ob es ein seltenes Einzelstück unter den Münzen hat.» Solche sind unter Umständen noch viel mehr wert.
Die Banken nehmen die Resultate zum Anlass, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser zu schulen. Eigentliche Weisungen kennen die wenigsten. Ausser die Post, die in ihren Handbüchern einen Punkt zum Thema Sammlerwert hat. Immerhin: alle geloben Besserung.
Augen auf beim Münzgebrauch
Wenn die Parkuhr oder der Münzautomat das nächste Mal Ihr Geld zum x-ten Mal nicht schlucken will: Schauen Sie sich die Münze also genau an. Vielleicht liegt da ja ein kleines Vermögen in Ihren Händen.
Interessante Links:
- Adressliste Münzhändler (Swissmint.ch) , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen
- Adressliste Münzhändler (Numis.ch) , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen
- Mitglieder Verband Schweizer Berufsnumismatiker , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen
- Liste der Prägungen von Schweizer Münzen seit 1850 (Swissmint) , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen
- Schweizer Münzsätze , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen
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