Ob mit Obstsaft, Tee, Suppen oder speziellen Drinks: Wer Fasten will, findet eine Vielzahl von Angeboten. Während einiger Tage aufs Essen zu verzichten und nur zu trinken sei in Mode, sagt Karin Frick. Sie ist Trendforscherin am Gottlieb Duttweiler Institut. Gleichzeitig sei Fasten eine bewährte Form von Wellness.
Dazu gehöre auch, gelegentlich Nein zu sagen in der Überflussgesellschaft und sich freiwillig einzuschränken, meint die Trendforscherin. Für viele wirke das beruhigend, stressvermindernd. «Stressphänomene hängen auch damit zusammen, dass wir von allem zu viel haben», so Frick.
Die Konkurrenz ist klein
Die Folge davon: Zum Fasten gehen die Leute auch gerne in schöne Hotels oder spezialisierte Kurhäuser. Fastenhungrige finden in fast allen Landesteilen Angebote, zum Beispiel mit Teekuren, Massagen und Sauna. Das ist ein gutes Geschäft: Die Nachfrage ist gross, die Konkurrenz klein.
Denn ein Fastenhotel zu eröffnen sei gar nicht so einfach, sagt Norbert Hörburger, Tourismus-Experte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur. Schnell mal eben auf den Trend aufzuspringen, gehe kaum: «Man muss einen Patientenstamm rekrutieren. Ein Einstieg in die Branche ist deshalb nicht ohne Weiteres möglich.»
Hörburger, der unter anderem zum Gesundheitstourismus forscht, erklärt weiter: Für Fastenkuren brauche es im Hotel zudem ein gutes Ärzte-Netzwerk. Hotels, die sich aufs Fasten spezialisiert haben, bleiben deshalb eine lukrative Nische. Glaubt man den Trendforschern, dürfen diese Anbieter auch in Zukunft mit Kundschaft rechnen.