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Möbelgigant aus Österreich Neue Konkurrenz in einem hart umkämpften Markt

Schweizer Möbelhäuser ächzen unter dem starken Franken. Nun werden sie von einem neuen Wettbewerber bedrängt.

Vom Sofa bis zur Nachttischlampe, vom Esstisch bis zum Badezimmer-Teppich: Knapp vier Milliarden Franken Umsatz machen die Schweizer Möbelhändler im Jahr. Bis 2013 hatte er sogar bei mehr als vier Milliarden gelegen. Doch wegen des starken Frankens kaufen viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Möbel seither vermehrt im Ausland.

Rabattschlachten erhöhen Druck

Die hiesigen Anbieter reagieren seither mit Preissenkungen, was für sie tiefe Margen und wenig Gewinn zur Folge hat. «Die Lage für den Schweizer Möbelhandel und die Möbelindustrie ist prekär», sagt Kurt Frischknecht vom Branchenverband Möbel Schweiz. Allerdings ist die Branche angesichts ihrer Rabattschlachten selber nicht ganz unschuldig.

In dieser Situation überrascht es, dass mit XXXLutz aus Österreich ein weiterer Möbelanbieter auf den Schweizer Markt drängt. Meinrad Fleischmann, einer der beiden Co-Leiter des neuen Möbelhändlers, beurteilt den hiesigen Markt als attraktiv. So erwähnt er die grosse Kaufkraft der Kunden in der Schweiz. Und: «Der Markt hat ein hohes Qualitätsbewusstsein.»

Eine Frischzellenkur mit einem neuen Anbieter tut dem Markt ganz sicher gut.
Autor: Meinrad Fleischmann Co-Leiter XXXLutz Schweiz

Der österreichische Möbelgigant, der schon in zehn europäischen Ländern präsent ist, eröffnet demnächst im aargauischen Rothrist ein Möbelhaus. Mehr als 150 Leute sollen in den kommenden Wochen angestellt werden, sagt Fleischmann, der selber erst seit kurzem Co-Landes-Chef ist. Bis 2015 war er sieben Jahre lang Chef von Möbel Pfister – jetzt arbeitet er also für die neue Konkurrenz.

Nur die Grössten überleben

XXXLutz zieht in eine Liegenschaft, die früher zu Möbel Hubacher gehörte, einem Anbieter, der unterdessen von Möbel Pfister übernommen wurde. Weitere Zusammenschlüsse dürften folgen. Denn Grösse ist wichtig in diesem Geschäft. Bereits heute kontrollieren die zehn grössten Möbelhändler rund 80 Prozent des Marktes. Marktführer sind Ikea und Conforama.

Der starre Markt schreckt die Österreicher jedoch nicht ab: «Eine Frischzellenkur mit einem neuen Anbieter tut dem Markt ganz sicher gut», gibt sich Fleischmann überzeugt. Auch könnten dadurch wohl manche Schweizer Kunden davon abgehalten werden, ihre Möbel im Ausland einzukaufen.

Kleinere Möbelhändler unter grossem Druck

Der Co-Geschäftsführer weiss, dass sein Unternehmen in einer guten Position ist: Die Gruppe macht einen Umsatz von insgesamt rund vier Milliarden Euro und hält damit mit den ganz Grossen in Europa mit. XXXLutz hat eine entsprechend grosse Einkaufsmacht und hofft, über tiefe Preise erfolgreich in der Schweiz Fuss zu fassen.

Das sieht auch Frischknecht vom Branchenverband Möbel Schweiz so. Er betont allerdings, dass dadurch die Gesamtausgaben, die von den Möbelkunden in der Schweiz getätigt werden, nicht steigt. «Der einzelne Anbieter wird deshalb mit kleineren Absatzmengen rechnen müssen. Das fördert den Konzentrationsprozess weiter», ist er überzeugt.

Sorgen machen müssen sich vor allem die kleinen und mittelgrossen Möbelhändler. Das sind oft Familienunternehmen mit einer langen Firmentradition.

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