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Mövenpick verkauft seine Hotels an französische Accor-Gruppe
Aus Rendez-vous vom 30.04.2018. Bild: Keystone
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Mövenpick verkauft Hotels Vom Gastro-Imperium bleibt nicht mehr viel übrig

In den 70er-Jahren gehörten zum Konzern neben rund 300 Restaurants auch Autobahnraststätten. Dann kam der Ausverkauf.

Die Zeiten des Imperiums sind lange vorbei. In der Hoch-Zeit, das war in den 70er-Jahren, gehörten zum Mövenpick-Konzern neben rund 300 Restaurants auch das Glacé-Geschäfte, die Autobahnraststätten Marché und die Cave-Weinlokale.

Keimzelle dieses Gastro-Imperiums war das Restaurant «Claridenhof», das der Schweizer Hotelier Ueli Prager vor fast genau 70 Jahren in der Zürcher Innenstadt mit geliehenem Geld gegründet hatte. Damals war es das erste Imbissrestaurant weit und breit und galt als hochinnovativ. Zum Konzept passte die Möwe im Logo – die Möwe, die schnell Essen aufpickt. Ueli Prager setzte zunächst weiter auf Fastfood, gründete in den 60er-Jahren die Ketten «Silberkugel» und «Cindy».

Verkauf von Mövenpick Ende 1991

Doch den Ruf der Marke, die im Ausland wie kaum eine andere Gastro-Marke hohe Schweizer Qualität verkörperte, begründete er damit noch nicht. Das kam später, mit dem edleren Essen, mit der Marke Fine Foods, mit den Hotels der gehobenen 4-Sterne-Kategorie, den Marché-Märkten, dem Glacé und dem Weingeschäft, das heute zu den umsatzstärksten der Schweiz zählt. Ende der 70er brachte Prager sein Imperium an die Börse. Es war die Zeit, in der er langsam an die Nachfolge dachte.

Seinen Höhepunkt hatte das Unternehmen da schon überschritten. Ende der 80er-Jahre zog sich der umtriebige Gründer Ueli Prager zurück und übergab die Geschäfte an seine Frau, die früher seine Sekretärin gewesen war. Sie verkaufte Mövenpick Ende 1991 an den deutschen Industriellen August von Finck, dessen Familie bis heute die Mehrheit der Aktien hält.

Das Unternehmen wurde fortan auf Profit getrimmt, der Konzern schrumpfte. Seit 2007 ist die Mövenpick-Holding nicht mehr an der Börse kotiert, seitdem fliessen die Informationen spärlicher. Der Sitz der Holding ist nach wie vor in der Schweiz. Seit vier Jahren liegt die operative Führung bei Luitpold von Finck, dem Enkel des Patriarchen.

Hotel-Sparte wird verkauft

Von dem Imperium der 70er-Jahre ist nicht mehr viel geblieben. Die Markenrechte der Mövenpick-Glacées hat Nestlé gekauft, die Marché-Läden gingen an Coop. Im neuen Jahrtausend wurden auch die meisten Mövenpick-Restaurants in Deutschland und in der Schweiz geschlossen.

Und nun wird auch noch die 1973 gegründete Hotel-Sparte verkauft, an die französische Accor-Gruppe. Die Marke Mövenpick dürfte der künftige Eigentümer behalten. Sie gilt auch heute noch als Qualitätsversprechen, auch wenn der Glanz der früheren Jahre etwa verblasst ist.

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