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Nach Kritik Coop gibt im Streit mit Gemüse- und Früchtebauern nach

Der Detailhändler wollte 2026 eine pauschale Abgabe einführen. Nun zieht Coop die umstrittene Vereinbarung zurück.

Erleichterung bei den Schweizer Gemüse- und Früchtelieferanten: Coop zieht seine Konditionenvereinbarung zurück, die ab 2026 hätte gelten sollen. Darüber informiert der Verein «Faire Märkte Schweiz».

Drei Prozent der in Rechnung gestellten Jahressumme hätten pauschal an Coop fliessen sollen. Das teilte der Detailhändler seinen Gemüse- und Früchtelieferanten im Frühjahr schriftlich mit.

Coop nannte diesen Betrag «Bonus» und begründete ihn mit einem neuen Bestell- und Logistiksystem, das es seinen Produzenten und Produzentinnen zur Verfügung stelle.

Empörung und Sorgen waren gross. Mehr als zehn Produzenten meldeten sich bei «Faire Märkte Schweiz». Sie wollten aber anonym bleiben, aus Angst, Coop als Abnehmer zu verlieren.

In ihrem Namen reichte Vereinspräsident Stefan Flückiger eine Anzeige bei der Wettbewerbskommission (Weko) ein. Bevor diese tätig wurde, hat Coop dem Druck nachgegeben.

Wie Coop den Rückzug begründet

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Was veranlasste Coop, die beabsichtigte Vereinbarung wieder rückgängig zu machen? Die Verhandlungen mit den einzelnen Lieferantinnen und Lieferanten hätten sich «als zu komplex erwiesen», schreibt der Detailhändler auf Anfrage von SRF. Deshalb habe man sich dazu entschieden, auf eine Fortsetzung zu verzichten. Es seien keine Anpassungen der nachgelagerten Lieferkonditionen bei Gemüse- und Früchteproduzentinnen und -produzenten geplant. 

«Faire Märkte Schweiz» wertet den Rückzug als «ein deutliches Signal für die Wirkung von öffentlichem Druck und rechtlichem Engagement».

Tagesschau, 11.6.2025, 19:30 Uhr ; 

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