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Lonza mit starken Halbjahreszahlen
Aus Rendez-vous vom 23.07.2021. Bild: Keystone
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Nach starkem Halbjahr Lonza legt die Messlatte höher

  • Der Pharmazulieferer Lonza ist im ersten Halbjahr dank Wirkstoffen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kräftig gewachsen.
  • Der Umsatz des Unternehmens aus Basel legte um 13.3 Prozent auf 2.54 Milliarden Franken zu. Der Reingewinn betrug 321 Millionen Franken.
  • Lonza hebt entsprechend seine Prognose an. Neu peilt das Unternehmen ein Wachstum der Verkaufserlöse um einen mittleren zweistelligen Prozentbetrag an.

Die «neue» Lonza ist deutlich profitabler ohne das mittlerweile verkaufte Chemiegeschäft. Der hierzulande vor allem für den Impfstoff-Auftrag von Moderna bekannte Pharmazulieferer will künftig schneller wachsen.

Analystenerwartungen leicht übertroffen

Den Umsatz hat Lonza im ersten Semester 2021 um 13.3 Prozent auf 2.54 Milliarden Franken gesteigert, wie aus einem Communiqué hervorgeht. Davon blieben 317 Millionen Franken als Betriebsgewinn (Ebit). Die just zur Jahresmitte verkaufte Chemiesparte LSI ist im Abschluss bereits herausgerechnet.

Viel Geld für Sanierung der Deponie Gamsenried

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Legende: Ein Luftbild zeigt die Deponie Gamsenrief am 5. September 2018. Keystone/Archiv

In Zusammenarbeit mit dem Kanton Wallis nimmt Lonza die Sanierung der Giftmülldeponie Gamsenried (VS) in Angriff. Die Sanierung der «Altlast» werde 2023 oder 2024 gestartet und die erste Phase rund zehn Jahre dauern, teilt das Unternehmen mit.

Der alte Teil der von Lonza betriebenen Deponie in Gamsen – einem Dorf zwischen Brig und Visp – wurde ab 1918 betrieben und 2011 definitiv geschlossen. Gelagert wurden dort vor allem Kalkhydrat, aber auch chemisch belastete Rückstände. 2018 wurde ein Stoff – das krebserregende Benzidin – in zwei Brunnen entdeckt.

Für die erste Phase des Sanierungsprojekts hat Lonza 290 Millionen Franken zurückgestellt. Lonza geht davon aus, dass der Betrag den «Grossteil» der gesamten Sanierungskosten abdecken wird.

Der sogenannte «Kern-Ebitda» stieg um 13.1 Prozent auf 847 Millionen Franken, die entsprechende Marge erreichte 33.3 Prozent. Zum Vergleich: Inklusive LSI kam Lonza vor einem Jahr auf 29.1 Prozent. Analysten hatten etwas tiefere Werte erwartet.

Auf Rolle des Pharmazulieferers konzentriert

Seit der Trennung vom Chemieteil konzentriert sich Lonza voll und ganz auf seine Rolle als Produktionspartner der Pharma- und Biotechindustrie. Unter anderem am Stammwerk in Visp werden etwa im Auftrag von Pharmakonzernen Wirkstoffe für Medikamente hergestellt – oder eben für die Impfung der US-Firma Moderna.

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Aus dem Archiv: Ausbau der Impstoff-Produktion in Visp
Aus Tagesschau vom 29.04.2021.
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Und die fokussierte Lonza soll nun deutlich schneller wachsen und mehr Gewinn abwerfen als die bisherige Firma. Bis 2023 peilt das Unternehmen ein zweistelliges Umsatzwachstum und die Betriebsgewinnmarge soll auf 33 bis 35 Prozent steigen.

Drei Fragen an Wirtschaftsredaktorin Lucia Theiler

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SRF News: Lonza war monatelang in aller Munde als Hersteller des Covid-19-Impfstoffs von Moderna. Ist das gute Resultat eine Folge davon?

Ja, aber nicht nur. Lonza gibt keine Details zum Umsatz mit Moderna bekannt. Einst stand eine Zahl im Raum von 110 Millionen Franken. Diese dürfte höher liegen. Moderna ist aber nur ein Kunde. Ein weiterer ist Astra-Zeneca, der auch Impfstoffe entwickelt. Und Umsätze kommen auch von anderen Kunden der Biotech- und Pharmaindustrie. Das klassische Chemiegeschäft hat Lonza hingegen kürzlich verkauft. Das heisst: Keine Geschäfte mehr mit Inhaltsstoffen für Farben, Lack oder Schneckenkörner, sondern mit viel komplexeren Produkten für die Medizin.

Worum handelt es sich bei diesen neuen Produkten?

Das sind Wirkstoffe für Medikamente und neuartige Therapien, zum Beispiel Antikörper, die Tumore angreifen. Auch die Nahrungsmittelindustrie beliefert Lonza mit Wirkstoffen, die dann zum Beispiel in Kapseln geschluckt werden.

Wieso läuft bei Lonza dieses Geschäft eigentlich so gut?

Es gelingt Lonza, Kunden zu gewinnen, die auch gute Preise bezahlen. Das zeigt sich in aussergewöhnlich hohen Margen. Zudem sind die Partnerschaften teilweise auch langjährig, im Fall von Moderna zehn Jahre.

SRF 4 News, 23.07.2021, 08:00 Uhr;

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