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Neue Energiestrategie kostet Die Strompreise in der Schweiz steigen – aber nicht überall

  • Etwa 800 Franken pro Jahr: So hoch ist die Stromrechnung für einen durchschnittlichen Haushalt in der Schweiz.
  • Ab nächstem Jahr kommen noch 40 Franken dazu, nämlich die Erhöhung zugunsten der erneuerbaren Energien, die das Volk bei der Abstimmung über die neue Energiestrategie genehmigt hat.
  • Trotzdem steigen die Strompreise nicht für alle Kunden. Für einige sinken sie sogar.

Klar, wer mehr Strom verbraucht, zahlt mehr, und wer Strom spart, spart auch Geld. Doch auf die Stromrechnung haben noch andere Faktoren Einfluss, wie Stefan Muster vom Verband der Schweizer Elektrizitätswerke erklärt: «Wir unterscheiden zwischen Netzkosten, Abgaben und den Energie-Preisen.»

Während die Kosten für die Stromnetze tendenziell sinken, steigen die Abgaben wegen der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien. Somit ist der dritte Faktor entscheidend: Die Kosten, zu denen der jeweilige regionale Stromversorger seinen Strom bezieht oder produziert.

Die Grosshandelspreise auf dem europäischen Markt seien nach langer Flaute nun wieder am Steigen, sagt Muster: «Das ist wiederum gut für unsere Wasserkraftwerksbetreiber, die damit wieder konkurrenzfähiger werden.»

Stromversorger agieren unterschiedlich

Wie die einzelnen Stromversorger nun ihre Tarife aufs neue Jahr hin gestalten, ist ganz unterschiedlich. Im Kanton Bern etwa passen die BKW ihre Tarife so an, dass der Strom tagsüber etwas billiger, nachts dafür teurer wird.

Denn bisher war der Nachtstrom deutlich billiger, so dass nachts viel Strom verbraucht wurde für Elektroheizungen oder Warmwasserboiler. Weil nun aber tagsüber immer mehr Solarstrom ins Netz kommt, wollen die BKW einen Anreiz schaffen, nachts – wenn die Sonne nicht scheint – weniger Strom zu verbrauchen.

Solothurner AEK steigt aus der Kohle aus

Der Umbau hin zu einer umweltfreundlicheren Stromversorgung ist auch anderswo ein Thema, etwa beim Solothurner Versorger AEK. Dieser will ab nächstem Jahr gar keinen Strom aus Kohlekraftwerken mehr beziehen. Und er wird künftig als Standardprodukt ökologischen Strom anbieten, aus Schweizer Wasserkraft und erneuerbaren Energien.

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