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Raiffeisen will unabhängiger vom Hypothekengeschäft werden
Aus Echo der Zeit vom 20.06.2020. Bild: Keystone
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Neue Strategie bei Raiffeisen Vom Hypothekenverkäufer zum «Lösungsanbieter»

  • Die Raiffeisen-Gruppe will sich fit für die Zukunft machen. Der Verwaltungsrat hat eine neue Strategie für die Jahre 2021 bis 2025 verabschiedet.
  • Die Bank will etwa die Geschäftsfelder privates Wohneigentum, Firmenkundengeschäft sowie Vermögensanlage und Vorsorge ausbauen.
  • Die neue Strategie sei bei den schweizweit 229 Raiffeisenbanken breit akzeptiert, sagt Verwaltungsratspräsident Guy Lachapelle.

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Insgesamt investiert die Banken-Gruppe 550 Millionen Franken in die neue Wachstumsstrategie. Raiffeisen erhofft sich davon auch in allen Geschäftsbereichen den Marktanteil ausbauen zu können.

Dank der neuen Strategie sollen ab dem Jahr 2025 Effizienzgewinne und zusätzliche Erträge im Umfang von jährlich rund 500 Millionen Franken generiert werden, wie die Raiffeisen-Gruppe mitteilte. In einer Konsultativabstimmung habe die Zustimmung bei 98 Prozent gelegen, sagte Lachapelle.

Die Bankengruppe, deren Schwergewicht heute in der Vergabe von Hypotheken liegt, will nun künftig zu einem «Lösungsanbieter» werden. So will Raiffeisen den Kundinnen und Kunden etwa im Bereich Wohnen ein breites «Full-Service-Angebot» präsentieren. Dieses soll von Kaufinformationen und Kaufberatung für eine Immobilie über deren Finanzierung bis zur Bewirtschaftung oder einen allfälligen Verkauf reichen.

Im Anlage- und im Vorsorgegeschäft will sich Raiffeisen klar für kleine und mittlere Vermögen positionieren, wie Raiffeisen Schweiz-CEO Heinz Huber sagte. Dabei werde das klassische Beratungsgeschäft mit digitalen Lösungen ergänzt. So will die Bankengruppe eine digitale Vermögensverwaltung lancieren, wo Kunden auch schon mit kleinen Beträgen partizipieren können.

Grosse Kundenbasis

Bei ihrer neuen Strategie hofft Raiffeisen nicht zuletzt von ihrer grossen Basis von rund 3.5 Millionen Kunden zu profitieren. Diese Ausgangslage dürfte helfen, bei den neuen Initiativen rasch auf eine ausreichende Grösse zu kommen, sagte Lachappelle. Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen bedeuteten zudem nicht automatisch einen Stellenabbau, betonte er gleichzeitig. Vielmehr könnten etwa bestehende Ressourcen für neue Zwecke eingesetzt werden.

Bei der Erweiterung der Geschäftsfelder wird Raiffeisen auch auf Kooperationen und Beteiligungen setzen. Diese würden aber klar auf die Gruppenstrategie der Diversifizierung des Geschäftsmodells ausgerichtet, betonte der VR-Präsident. Raiffeisen wolle sich auch eine «Kooperations- und Beteiligungsstrategie» geben, die im Herbst präsentiert werden soll.

Aufarbeitung der Vincenz-Ära

Mit der neuen Strategie entfernt sich Raiffeisen weiter von der Ära des 2015 abgetretenen Raiffeisen Schweiz-CEO Pierin Vincenz. Dieser hatte der Gruppe einen forschen Expansionskurs verordnet und dabei zahlreiche Übernahmen getätigt. In den vergangenen Jahren hatte sich Raiffeisen von einer Reihe dieser Beteiligungen wieder getrennt.

Weiterhin nicht abgeschlossen ist allerdings die juristische Aufarbeitung der Ära. Vincenz wird vorgeworfen, sich bei Firmenübernahmen auch selbst bereichert zu haben. Nach einer zwei Jahre dauernden Untersuchung steht die Zürcher Staatsanwaltschaft laut Medienberichten vor dem Abschluss der Beweisaufnahme.

Echo der Zeit, 20.06.20;

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