- Die Piloten der Fluggesellschaft SAS haben am Morgen nach zwei Wochen den Streik beendet. Während dieser Zeit fielen Hunderte von Flügen aus.
- Anfang Juli brachen die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der SAS zusammen, worauf fast 900 Piloten und Pilotinnen ihre Arbeit niederlegten.
- Die Airline habe die Corona-Pandemie genutzt, um Hunderte Angestellte zu entlassen, so der Vorwurf. Dies zunächst mit dem Recht auf Wiedereinstellung.
Dieses Recht auf Wiederanstellung hat die Fluggesellschaft später widerrufen und stattdessen günstigere Piloten der Tochterfirmen Link und Connect eingesetzt. Nach zähen Verhandlungen werden nun 450 zuvor entlassene Pilotinnen und Piloten wieder Vollzeit eingestellt.
Zudem haben sich die Parteien auf neue Tarifabkommen für einen Zeitraum von 5.5 Jahren geeignet. Unternehmenschef Anko Van der Werf bedauert nach eigenen Aussagen die vielen Flugausfälle während des Streiks.
«Endlich können wir den normalen Betrieb wiederaufnehmen und unsere Kunden in ihren ersehnten Sommerurlaub fliegen», sagte Van der Werf, nachdem die Verhandlungen gestern beendet wurden.
Unter den Streikenden waren Angestellte aus Dänemark, Norwegen und Schweden. Piloten der Tochterunternehmen SAS Link und SAS Connect waren nicht in den Streik getreten. Sie hatten eingewilligt, trotz begrenzten Lohnkürzungen und ungünstigeren Bedingungen weiterzuarbeiten.
Finanziell angeschlagene SAS
Die Verhandlungen kosteten die ohnehin schon angeschlagene Fluggesellschaft nach eigenen Angaben bis zu 123 Millionen Dollar pro Tag. Nach dem Start des Streiks beantragte die SAS am 5. Juli Gläubigerschutz in den USA. Während des Prozesses, der neun bis zwölf Monate dauert, will sich die SAS mit allen Beteiligten auf eine Umschuldung einigen.
Zudem will die Airline in diesem Zeitraum ihr Kapital erhöhen, die neue Flugzeugflotte aufstellen und die Kosten senken, um attraktiver für Investoren zu werden.