Apple hat erstmals eine Virtual-Reality-Brille präsentiert.
Der iPhone-Konzern hat das Gerät namens «Vision Pro» vorgestellt, das äusserlich an eine Skibrille erinnert.
Das Headset kann auf seinen Displays digitale Objekte in die reale Umgebung einblenden.
Die Apple-Fans haben fast zehn Jahre lang auf das sprichwörtliche «One More Thing», das nächste grosse Ding, gewartet. «Eine neue Ära beginnt», verkündete Apple schon vor der Bekanntgabe auf Twitter, eine «Mixed Reality»-Brille auf den Markt zu bringen.
Apple-Konzernchef Tim Cook enthüllte das neue Headset auf der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC in Cupertino, Kalifornien, mit den Worten: Das sei nach dem «Personal Computing» mit dem PC und dem «Mobile Computing» mit Mobilgeräten der Beginn des «Spatial Computing», der räumlichen Datenverarbeitung. Zu den Einsatzgebieten sollen Arbeit, Videokonferenzen, Medienkonsum und Spiele gehören.
Einschätzung von SRF-Digital Experte Guido Berger
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Man wartet darauf, was nach dem Smartphone als technologische Entwicklung kommen kann. Der Konzern Meta beispielsweise hat das Gefühl, dass es solch eine Virtual-Reality-Brille (VR) sein wird, und der Apple-Konzern will einfach den Anschluss nicht verlieren.
Ein Konzern wie Meta hat einfach darauf gewettet, dass eine VR-Brille «das nächste Ding» sein wird und steckt deshalb so viel Geld wie möglich in das Projekt, um all das herauszufinden, was man heute noch nicht weiss: Wie entwickelt man eine Hardware, die bezahlbar ist und den ganzen Tag läuft, die viele Leute sich leisten können und nutzen? Was macht man mit den Geräten, wie interagiert man mit den Anwendungen? Und wie sind die Geschäftsmodelle, wer verdient mit diesem Produkt etwas?
Die VR-Brille wurde im Rahmen einer Apple-Entwicklerkonferenz vorgestellt und an diese Leute richtet sich das Gerät in erster Linie. Die Entwickler und Entwicklerinnen sollen sehen, was das Gerät in Zukunft für Möglichkeiten hat und dann sollen sie anfangen, Sachen zu bauen für dieses Gerät. Darum ist diese VR-Brille ganz klar noch nicht ein Gerät für Sie und mich, sondern etwas für einen eingeschränkten Personenkreis, der damit erste Gehversuche macht.
Über das sogenannte Headset in der Form einer Skibrille sollen zum einen virtuelle Einblendungen in die echte Welt möglich sein (Augmented Reality, AR). Gleichzeitig soll man aber auch komplett in virtuelle Welten eintauchen können (Virtual Reality, VR). Die Mischung von AR und VR nennt man «Mixed Reality» (XR).
Hoffnung auf Innovationsdurchbruch
Technisch werden bei der Datenbrille Apps aus der Sicht des Benutzers in den umgebenden Raum projiziert, sodass etwa eine Website über dem Arbeitstisch zu sehen ist. Die Steuerung soll ausschliesslich über Augenbewegungen, Hände und Stimme erfolgen, ohne zusätzliche Hardware wie etwa eine Maus. Die Augen des Trägers bleiben für Aussenstehende durch ein Display an der Vorderseite sichtbar.
Kleiner Markt und grosse Konkurrenz
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Der Einstieg in das neue Segment ist für Apple mit erheblichen unternehmerischen Risiken verbunden. Zum einen ist der Markt für VR- und AR-Quellen bislang nicht besonders gross. Die Marktforscher von IDC gehen davon aus, dass 2023 lediglich zehn Millionen VR- und AR-Headsets abgesetzt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden weltweit über 1.2 Milliarden Smartphones verkauft.
Dazu kommt, dass Apple gegen Wettbewerber antreten muss, die seit vielen Jahren Erfahrungen mit den Datenbrillen und den dafür notwendigen Anwendungen gesammelt haben. Der Facebook-Konzern nahm die geplante virtuelle Bevölkerung des digitalen «Metaverse» sogar zum Anlass, sich in Meta umzubenennen.
Vergangene Woche versuchte Meta, dem potenziellen Konkurrenten Apple mit einer eigenen Ankündigung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meta-Chef Mark Zuckerberg stellte für den Herbst ein neues Modell seiner «Quest»-Brille in Aussicht, die dünner und leistungsstärker als frühere Generationen sein werde. Und während die erste Apple-Brille Medienberichten zufolge rund 3500 Dollar kosten soll, wird die «Quest 3» im Deutschland im kommenden Herbst für 570 Euro zu haben sein.
Zugleich hat Meta mit der «Quest Pro» auch ein teureres Gerät für 1200 Euro auf dem Markt. Auch Konkurrent HTC positioniert sein Modell «Vive XR Elite» für 1400 Euro auch als Mixed-Reality-Headset.
Bei VR-Spielen wird Apple mit dem japanischen Elektronikriesen Sony im Wettbewerb stehen. Die im Februar 2023 von Sony präsentierte VR-Brille «PSVR 2» kostet rund 600 Euro und muss mit einem Kabel an die Spielekonsole Playstation 5 angeschlossen werden.
Bei der neuen Brille soll man mit einem Drehknopf zwischen AR und VR umschalten können. Die Umgebung wird dabei – wie auch bei Geräten der Konkurrenz – von Kameras auf dem Gehäuse eingefangen und auf einem Display vor den Augen wiedergegeben. Nach diesem technischen Prinzip funktionieren auch Produkte der Konkurrenz.
Die Vision Pro soll in den USA ab Anfang 2024 verfügbar sein und anschliessend laufend in weiteren Ländern. Als Richtpreis wurden 3499 Dollar genannt.
Apple steigt in den Markt ausgerechnet in einem Moment ein, in dem ein kurzlebiger Hype rund um das Geschäft mit virtuellen Welten und Objekten merklich abgeflaut ist.
Die neue Datenbrille soll sich in grosse Produktinnovationen einreihen, die Apple vom kleinen Computerpionier in den 1970er-Jahren zu einem der wertvollsten Konzerne der Welt gemacht haben: Macintosh-Computer (1984), iMac (1999), iPod (2001), iPhone (2007), iPad (2010) und zuletzt die Apple Watch (2014).
10 vor 10, 5.6.2023, 21:50 Uhr
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