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Paukenschlag im Detailhandel Wer will Globus überhaupt noch kaufen?

Der einstige Glanz ist weg. Das Warenhaus Globus steht zum Verkauf. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren Warenhäuser der Inbegriff von Moderne: Die ganze Welt des Konsums unter einem Dach vereint.

Inzwischen ist die ganze Welt allerdings nur noch einen Klick entfernt. Wie der ganze Detailhandel kämpft Globus mit tiefgreifenden Veränderungen der Branche: Nebst des wachsenden Onlinehandels mit ruinösen Rabattschlachten und einer Übersättigung – besonders im Bereich Bekleidung.

Einkaufstourismus fordert Tribut

Zudem wollen internationale Marken heute mit eigenen Läden in den Innenstädten präsent sein und nicht mehr «versteckt» in einem Warenhaus. Und speziell in der Schweiz fordert der Einkaufstourismus wegen des starken Frankens zusätzlich einen Tribut.

Allerdings ereilt dieses Schicksal nicht nur Globus, sondern ebenso die anderen traditionsreichen Warenhäuser. Jelmoli hatte auf dem Höhepunkt in- und ausserhalb der Schweiz über 200 Filialen. Heute ist es noch eine einzige. Zu kämpfen haben auch Manor, der grösste Warenhausbetreiber der Schweiz, und die Berner Warenhauskette Loeb, die ihr Filialnetz zuletzt verkleinert hat.

Doch der Wandel im Detailhandel ist so tiefgreifend, dass selbst die Nachfolger der klassischen Warenhäuser, die Einkaufszentren, von denselben Entwicklungen nicht verschont bleiben. Die «Dead Mall» in Chiasso, das erste leerstehende Einkaufszentrum der Schweiz, illustriert diese Umwälzung.

Stellenabbau nicht auszuschliessen

Die Zukunft für Warenhäuser ist schwierig. Entsprechend dürfte das Kaufinteresse an Globus vergleichsweise gering sein und/oder Migros muss einen grossen Rabatt gewähren. Migros rechnet denn auch mit einem längeren Verkaufsprozess für sein Warenhaus.

Sollte Globus dereinst in neuem Besitz sein, ist nicht auszuschliessen, dass die neuen Eigentümer Globus rigoros umbauen werden; inklusive Stellenabbau und Filialschliessungen. Ein unpopulärer Schritt, den die Migros nicht selbst vollziehen wollte oder konnte. Aber mit Blick auf Jelmoli ist das kein unwahrscheinliches Szenario.

Matthias Heim

Wirtschaftsredaktor

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Matthias Heim hat Wirtschaftsgeschichte studiert. Seit 2007 arbeitet er für Radio SRF, seit 2016 ist er Wirtschaftsredaktor. Seine Spezialgebiete sind Aviatik, Tourismus, Verkehr, Detailhandel und Energie.

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