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Perfekte Marketingstrategie Federer ist zur Weltmarke geworden – auch neben dem Platz

Wir kennen Roger Federer vom Tennisplatz. Wir kennen Federer auch aus der Werbung: Für eine Schweizer Grossbank etwa begrüsst er auf einer Videoleinwand die Passagiere am Flughafen Zürich. Für eine Telecomfirma spricht er mit einem Papagei. Man könnte eine ganze Sendung füllen mit Federer-Werbespots: Er wirbt für Autos, Luxusuhren, Schokolade, für Kaffeemaschinen und Sportartikel.

Tatsächlich macht die Werbung einen beträchtlichen Teil seiner Einnahmen aus: Gemäss «Forbes» hat er damit dieses Jahr über 50 Millionen Franken verdient. Ein Spitzenwert. Federer ist eine Weltmarke, wie Marketingspezialist Marco Casanova von der Universität Bern sagt: «Er ist ein Gigant auf dem Tennisplatz. Er ist auch ein Gigant, wenn es darum geht, kommerzielle Partnerschaften einzugehen und umzusetzen.»

Ein Familienmensch ohne Skandale

Sein sportlicher Erfolg bildet die Basis für den finanziellen Erfolg. Daneben spielt auch Federers Image eine grosse Rolle: Er ist stets freundlich, ein Familienmensch ohne Skandale. Er lässt sich sehr gut als «Mr. Perfect» vermarkten. Dabei galt der Schweizer zu Beginn eher als untervermarktet.

Seine grossen Verträge mit Nike, Rolex oder Mercedes unterzeichnete er erst im Laufe seiner Karriere. Das sei ein kluger Schachzug gewesen, sagt Markenspezialist Andreas Rotzler von der Markenberatungsfirma Interbrand: «Er ist sehr clever. Zu diesem Zeitpunkt hat er schon einen grossen Status gehabt und konnte schon auswählen. Er hat nicht das Erstbeste gemacht, sondern das Beste.»

Doch auch Mr. Perfect gelingt nicht alles: 2003 lancierte Federer ein eigenes Parfüm. Es floppte und verschwand wieder.

Auch Kinder in Afrika profitieren

Doch sonst läuft es rund bei Federer: Er beschäftigt mehrere Trainer, einen Physiotherapeuten und einen Manager. Auch die Eltern und die Ehefrau arbeiten mit. Und Roger Federer lässt andere an seinem finanziellen Erfolg teilhaben: 2003 gründete er eine Stiftung, die Schulkinder im südlichen Afrika jährlich mit mehreren Millionen Franken unterstützt.

Was die eigene Vermarktung betrifft, war Federer am Anfang Kunde einer Marketingagentur. Inzwischen hat er aber das Heft in die eigene Hand genommen und selber eine Vermarktungsagentur gegründet, die auch andere Sportler vermarktet.

Alles sei auf langfristigen Erfolg angelegt, sagt Marco Casanova, Marketingfachmann von der Uni Bern: «Das ist das Beeindruckende. Er stellt heute schon die Weichen für eine sehr erfolgreiche geschäftliche Zukunft nach seiner Tenniskarriere.»

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