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Pharmariese im Aufwind Roche wächst und steigert Gewinn markant

  • Roche ist dank seiner jüngeren Medikamente auch im Geschäftsjahr 2019 weiter gewachsen und hat den Gewinn markant gesteigert.
  • Den Aktionären winkt eine erneut erhöhte Dividende.
  • Für 2020 stellt Roche weiteres Wachstum in Aussicht.

Der Umsatz des Basler Pharmakonzern stieg 2019 um 8 Prozent auf 61,5 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Plus von 9 Prozent, wie Roche mitteilte.

Dabei wuchs vor allem der Umsatz der Pharmasparte. Er legte um 10 Prozent auf 48,5 Milliarden Franken zu. Das gute Abschneiden verdankt Roche vor allem den neueren Produkten wie dem MS-Mittel Ocrevus, dem Immun-Therapeutikum Tecentriq und auch Hemlibra zur Behandlung der Bluterkrankheit. Sie alle haben 2019 mit Umsätzen von teilweise deutlich mehr als einer Milliarde Blockbuster-Status erreicht.

Kurzeinschätzung von Lucia Theiler

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Es sind grosse Zahlen: Ein Umsatz von fast 62 Milliarden Franken, Gewinn von mehr als 14 Milliarden. Viel mehr als diese Zahlen interessiert aber, wie gut Roche es gelingt, mit neuen Therapien Umsätze zu generieren.

Dies ist dringend nötig, weil Roche bei bisher wichtigen Medikamenten den Patentschutz verliert. Das bedeutet, dass andere Firmen die Therapien kopieren dürfen. Für die Entwicklung von neuen Produkten hat sich Roche Hilfe ins Haus geholt und im letzten Jahr für einen verhältnismässig hohen Preis den US-Gentherapie-Hersteller Spark gekauft. Ein Blick in die neuesten Zahlen zeigt nun: Roches Rechnung könnte aufgehen. Mit neuen Medikamenten erzielte Roche 2019 bereits 5,4 Milliarden Franken. Das wirkt dem Abfluss von Umsätzen bei bisherigen Verkaufsschlagern entgegen.

Doch auch im laufenden Jahr wird Roche weiter an seiner Transformation arbeiten müssen. Konzernchef Severin Schwan gibt sich bei den Wachstumsprognosen darum vorsichtig – zu viel Euphorie könnte im Geschäft mit neuen Medikamenten, die noch immer unter Bewährungsprobe stehen, zu hohe Erwartungen wecken.

Derweil setzten Nachahmerprodukte Roche-Medikamnten weiter zu. So brach der Umsatz mit Rituxan/Mabthera in Europa ein Drittel ein. Auch der Blockbuster Herceptin, hat an Einfluss in Europa verloren, wie der Umsatzrückgang um 43 Prozent in der Region zeigt.

Die kleinere der beiden Sparten, das Diagnostics-Geschäft, setzte 2019 annähernd 13 Milliarden um, ein Plus von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Analysten sind zufrieden

Auf der Gewinnseite konnte Roche ebenfalls zulegen. So stieg der operative Kerngewinn um 10 Prozent auf 22,5 Milliarden Franken. Den Konzerngewinn nach IFRS weist Roche mit 14,1 Milliarden aus, was einer Zunahme von 32 Prozent entspricht. Die sei dem starken operativen Ergebnis und tieferen Wertminderungen auf immateriellem Anlagevermögen gegenüber dem Jahr 2018 geschuldet, so Roche.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Roche die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten in etwa getroffen. Für das gerade begonnen Geschäftsjahr 2020 gibt sich der Konzern zurückhaltend und peilt ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Beim Kerngewinn je Titel wird eine Zunahme auf dem gleichen Niveau erwartet – beide Zielgrössen gelten jeweils zu konstanten Wechselkursen. Den Aktionären schlägt Roche für 2019 eine Dividende von 9,00 Franken vor, nach 8,70 Franken im Vorjahr.

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