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Philipp Rickenbacher Nach Signa-Debakel: CEO von Julius Bär tritt zurück

  • Der Chef von Julius Bär, Philipp Rickenbacher, tritt zurück, heisst es in einer Mitteilung der Bank.
  • Seine Nachfolge übernehme ad interim sein Stellvertreter und bisheriger Chief Operating Officer (COO) Nic Dreckmann.

Die Bank Julius Bär will nach dem Signa-Debakel reinen Tisch machen. Wie diverse Medien bereits am Mittwochabend berichteten, tritt CEO Philipp Rickenbacher zurück. Die Privatbank schreibt zudem das gesamte Kreditengagement an die Signa-Gruppe ab.

Philipp Rickenbacher als CEO der Bank Julius Bär im Jahr 2020.
Legende: Der Bankchef Philipp Rickenbacher legt sein Amt als CEO bei Julius Bär nieder. Keystone/Christian Beutler/Archivbild

Nun ist der Rücktritt offiziell: Julius Bär teilte den Abgang ihres CEO gemeinsam mit der Publikation ihrer Geschäftszahlen 2023 mit. Philipp Rickenbacher trete per sofort als CEO der Gruppe zurück. Rickenbacher führte Julius Bär seit dem Jahr 2019.

Julius Bär baut 250 Arbeitsplätze ab

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Die Bank Julius Bär baut im laufenden Jahr 250 Arbeitsplätze ab. Der Abbau erfolgt zwar im Rahmen des laufenden Sparprogramms, die Privatbank hat ihr Bruttoeinsparziel bis 2025 aber um 10 Millionen auf 130 Millionen erhöht.

Der Arbeitsplatzabbau wird zum Teil über freiwillige Abgänge oder Redundanzen erfolgen, wie eine Julius-Bär-Sprecherin am Donnerstag gegenüber AWP sagte. Allerdings werde es auch zu Entlassungen kommen. Zuvor hatte das Portal «Inside Paradeplatz» über die Stellenstreichungen berichtet.

Abgebaut werden sollen vor allem Stellen im Bereich des «Back Office», zudem dürfte es Synergien aus der Zusammenlegung einer Division geben, wie Finanzchefin Evie Kostakis an einer Investorenkonferenz zum Jahresergebnis 2023 sagte. Insgesamt beschäftigte Julius Bär per Ende 2023 7435 Mitarbeitende.

Gleichzeitig schreibt Bär die gesamten «Private Debt»-Kredite an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko über 606 Millionen Franken vollständig ab. Sie will sich nun aus diesem Geschäft verabschieden und sich auf Lombard- und Hypothekarkredite fokussieren. Wegen der hohen Abschreibung halbiert sich der Konzerngewinn 2023: Dieser fällt mit 454 Millionen Franken um 52 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres aus. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Konzerngewinn geht um 55 Prozent auf 472 Millionen Franken zurück.

SRF 4 News, 01.02.2024, 00:30 Uhr ; 

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