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Prämienrunde für 2026 Krankenkassenprämien steigen erneut deutlich

Heute gibt der Bund die neuen Prämien in der Grundversicherung bekannt. Zu rechnen ist mit einem Anstieg um 5 Prozent.

Der Anstieg ist unvermeidlich: Auch fürs kommende Jahr steigen die Prämien wieder spürbar in der obligatorischen Krankenversicherung. Im Schnitt ist mit einem Plus von 4 bis 5 Prozent zu rechnen. Das lässt sich aufgrund der Kostenentwicklung im ersten Halbjahr 2025 bereits sagen, noch bevor am Dienstagnachmittag der Bund die neuesten Zahlen bekannt gibt. Die gute Nachricht: Das Tempo des Prämienanstiegs nimmt ab im Vergleich zu den Vorjahren.

Anstieg nur gebremst, nicht gestoppt: Allmählich greifen offenbar die Massnahmen gegen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen. Nach den massiven Prämiensteigerungen in den letzten Jahren (im Mittel plus 6.6 Prozent 2023, plus 8.7 Prozent 2024 und zuletzt plus 6 Prozent 2025) geht es diesmal etwas weniger steil aufwärts. Allerdings wird der Anstieg nur gebremst, nicht gestoppt. Der Trend weist weiter nach oben. Vielen Menschen macht das Sorgen. Die Prämien sind ein grosser Posten in ihrem monatlichen Budget. Zudem ist die Grundversicherung obligatorisch, anders als die Zusatzversicherungen, etwa für alternative Heilmethoden oder die private Spielbehandlung.

Ohruntersuchung mit Otoskop bei Patientin.
Legende: Die Menschen nehmen das Gesundheitswesen immer stärker in Anspruch. Keystone/Christian Beutler

Prämien unterscheiden sich markant je nach Kanton: Ein Blick in die Statistik zeigt: Am meisten zahlten laut dem Bundesamt für Gesundheit BAG in den vergangenen Jahren die Versicherten in Genf mit durchschnittlich 500 Franken pro Monat (Angabe für 2023), gefolgt von Neuenburg und dem Tessin; am günstigsten waren 2023 die Prämien in Appenzell Innerhoden. Besonders hoch sind die Prämien typischerweise in städtischen Kantonen wie Genf und Basel Stadt, wo die Menschen mehr zur Ärztin und zum Arzt gehen und wo es mehr Spitalbetten hat.

Immer länger, immer mehr: Wichtige Kostentreiber sind die demografische Alterung und die sogenannte Mengenausweitung: In der Regel nehmen ältere Menschen das Gesundheitswesen intensiver in Anspruch als junge. Logisch, dass in einer alternden Bevölkerung die Kosten steigen. Dazu kommt: Die obligatorische Kranken- und Pflegeversicherung deckt einen immer grösseren Katalog von Leistungen ab. Die Menschen beanspruchen diese Leistungen auch vermehrt, was die Gesundheitskosten nach oben treibt. Indirekt drückt sich darin auch der wachsende Wohlstand der Schweiz aus.

Umfrage: Mehrheit hält 5-Prozent-Anstieg für nicht verkraftbar

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Laut einer Umfrage Online-Vergleichsdienstes Comparis empfinden 57 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz einen Anstieg der Krankenkassenprämien von mehr als 4 Prozent als untragbar. In der Westschweiz und im Tessin sind die Ergebnisse noch deutlicher.

Die durchschnittliche Prämie in der Schweiz beträgt derzeit rund 378 Franken. Eine Erhöhung um 4 Prozent würde etwa 19 Franken entsprechen. Ein Viertel der Befragten ist jedoch der Meinung, dass bereits eine Erhöhung der Grundversicherungsprämien um nur einen Franken übertrieben wäre.

Keystone-sda

Kostentreiber gibt es viele: Nicht nur der medizinische Fortschritt führt zu höheren Kosten, sondern auch das Angebot der Grundversicherung. Beispielsweise haben neue Regeln zur Abrechnung der Psychotherapie ab Mitte 2022 dazu geführt, dass die Kosten bei den Kassen gestiegen sind. Ein anderes Beispiel: Aktuell wird diskutiert, ob Abnehm-Medikamente in den Leistungskatalog kommen sollen. Ein solcher Entscheid dürfte ebenfalls die Kosten und damit die Prämien nach oben treiben.

Vergleichen und Wechseln lohnt sich: Die Übersicht über die individuelle Prämienentwicklung – je nach Wohnort, Alter und Versicherungsmodell – gibt es beim Bund. Der Prämienrechner Priminfo des BAG zeigt auf, wie viel Geld sich in der Grundversicherung bei einem Wechsel zu einer anderen Kasse sparen lässt. Die Unterschiede zwischen den Krankenversicherern bei den monatlichen Prämien sind beträchtlich. Dazu kommt: Von Jahr zu Jahr sind es meist andere Versicherer, die mit ihren Angeboten am attraktivsten sind. Neben dem Prämienrechner des Bundes gibt es kommerzielle Vergleichsdienste und beispielsweise auch den Online-Prämienvergleich des Konsumentenschutzes.

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Heute Morgen, 22.09.25, XX Uhr;liea

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