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Rabattschlacht im Buchhandel «Die Grösse der Aktionen ist grotesk»

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Buchhänder gehört das Weihnachtsgeschäft zu den umsatzstärksten.
  • Ein grosser Schweizer Buchhändler prescht nun vor und senkt die Preise massiv.
  • Das überrascht, weil den Buchhändlern damit kaum mehr eine Gewinnmarge bleibt.

Buchhandlungen leben vom Weihnachtsgeschäft. Das gilt sowohl für die Grossen, als auch für die Kleinen. «Das sind die völlig verrückten Wochen. Plötzlich werden einem die Bücher aus der Hand gerissen, die zuvor niemanden interessiert haben», sagt Thomas Egger, Co-Geschäftsführer der kleinen Zürcher Buchhandlung im Volkshaus. Die Weihnachtszeit sei «sehr, sehr wichtig».

Umso mehr überrascht ihn, dass grosse Mitbewerber just in dieser Zeit ihre Preise um einen Viertel oder mehr senken. «Wir hatten schon immer Aktionen in der Weihnachtszeit oder vor den Sommerferien. Die Grösse ist dieses Mal aber grotesk und für uns sehr überraschend.»

Noch halten die Kunden den Kleinen die Treue

Orell Füssli Thalia widerspricht nur schriftlich. «Die jetzige Online-Rabattaktion von 25 Prozent ist nicht aussergewöhnlich und in unsere gesamte Weihnachtskampagne eingebettet.»

Aber lohnt sich das? Kaufen die Kunden so viel mehr ein, dass die Rechnung aufgeht? Orell Füssli Thalia will keine genauen Zahlen bekanntgeben, sagt aber die Online-Aktionen seien «durch den erzielten Mengen-Effekt wirtschaftlich kein Verlustgeschäft.»

Wie stark die Rabatte der Grossen die Kleinen treffen, kann Egger von der Volkshaus-Buchhandlung nicht sagen. «Wir können uns auf unsere treuen, politik- und preisbewussten Kunden verlassen.» Wie lange diese Treue aber noch halten werde, wisse er nicht.

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