- Die Reisebeschränkungen weltweit haben der Schweizer Reisedetailhändlerin Dufry (Duty-free-Geschäft) stark zugesetzt.
- Dennoch verfolgt Dufry eine Wachstumsstrategie und versucht gerade im asiatischen Raum mehr Umsatz zu generieren.
- Darauf beruht auch die neue Zusammenarbeit mit dem chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba. Beide Unternehmen gründen ein Joint-Venture, ausserdem beteiligt sich Alibaba an der geplanten Kapitalerhöhung von Dufry.
Das Sprichwort «Totgesagte leben länger» hat sich Dufry wohl zu Herzen genommen. Denn die Pandemie hat dem Duty-free-Geschäft stark zugesetzt und Aussichten auf rasche Erholung sind vorerst nicht vorhanden.
Trotzdem kommt nun plötzlich ein Funken Hoffnung auf. Denn Dufry wird künftig in China mit dem E-Commerce-Riesen Alibaba zusammenspannen.
Grösste IT-Firmengruppe Chinas
Mit 800 Millionen Konsumenten ist Alibaba die führende Detailhändlerin in China. Nach eigenen Angaben ist der 1999, von Jack Ma, gegründete Konzern die grösste IT-Firmengruppe Chinas und das mit einem jährlichen Umsatz von über 70 Milliarden US-Dollar.
Genau mit diesem Riesen tut sich Dufry nun zusammen und gründet ein Joint-Venture, an dem Alibaba 51 Prozent und Dufry 49 Prozent beteiligt ist. Darin sieht Dufry Wachstumschancen, gerade in Bezug auf eine mögliche positive Entwicklung des Reiseeinzelhandelsgeschäfts in China. Alibaba habe in China ein etabliertes Netzwerk und könne seine digitalen Fähigkeiten einbringen, betont Dufry-CEO Julian Diaz.
Dufry-Aktie legt zu
Noch wichtiger für die Aktionäre aber, Alibaba wird sich mit einem maximalen Anteil von 9.99 Prozent an der Kapitalerhöhung von Dufry beteiligen. Dadurch erhöht sich der im September angekündigte Betrag von 500 Millionen Franken auf 700 Millionen.
Wir sind überzeugt, dass das Joint Venture Dufry dabei unterstützen wird, das weltweit führende digitale Reiseeinzelhandelsunternehmen zu werden.
Das freut natürlich die Aktionäre. Die Dufry-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zusammenarbeit im frühen Handel rasant zu, und schloss am ersten Handelstag der Woche bei über 19 Prozent.
Doch es bleibt nur ein Funken an Hoffnung. Denn seit Jahresbeginn liegt die Aktie noch über 60 Prozent im Minus und eine vollständige Erholung der Reisebranche wird noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.