- Die meisten der rund 500 Freibäder in der Schweiz wurden in den 70er- oder 80er-Jahren gebaut.
- Viele sind unterdessen in die Jahre gekommen, und es stehen teure Sanierungen an.
- Vielerorts stellt sich deshalb die Frage: Sanieren oder Schliessen?
Ein Schwimmbad sanieren geht ins Geld. Das stellten viele Gemeinden derzeit fest, sagt Stefan Schlatter, Geschäftsführer des Verbands der Hallen- und Freibäder. Nicht zuletzt, weil die Anforderungen an die Wasserqualität in den letzten Jahren gestiegen seien. Und fügt hinzu: «Man wird sich dann bewusst, wie teuer eigentlich so eine Sportanlage ist.»
Viele Gemeinden hätten nicht mit derart hohen Investitionen gerechnet, so Schlatter weiter: «Da stellt man sich natürlich die Grundsatzfrage.» Also: ob das Freibad geschlossen werden soll.
Schliessen oder Sanieren: Darüber musste vor Kurzem die Bevölkerung in Zuchwil im Kanton Solothurn und in Grosshöchstetten im Kanton Bern abstimmen. An beiden Orten entschieden sich die Bewohner schliesslich für die Sanierung der Bäder – auch wenn dies zu Steuererhöhungen führen könnte, wie Keystone-SDA berichtete.
Eintrittspreise decken Betriebskosten nicht
Meist decken nämlich die Eintrittspreise den Betrieb der Bäder nicht, geschweige denn die Sanierung. Deshalb entscheiden sich immer mehr Gemeinden dafür, eine alternative Einnahmequelle zu suchen. Dazu lagern immer mehr Gemeinden ihre Freibäder in eine Betriebsgesellschaft aus, sagt Schlatter. «Diese hat mehr Handlungsspielraum.»
Wie eine privatrechtliche Organisation kann eine Betriebsgesellschaft auch Shops oder ein Restaurant betreiben und mit den Erträgen die Betriebskosten decken. «Dadurch wird das Ganze für die Gemeinde günstiger», so Schlatter.
Weniger Kosten für die Gemeinde und eine schnellere Amortisation der teuren Sanierungskosten: Eine Betriebsgesellschaft kann also die Lösung sein, damit ein Freibad nicht geschlossen werden muss.