- Die grosse Unsicherheit rund um die neue Corona-Mutation Omikron schadet dem Tourismus.
- Dies macht sich gemäss dem Verband Hotelleriesuisse bereits in den Stornierungs-Zahlen bemerkbar.
- Der Verband Tourismus Schweiz warnt jedoch davor, in Hektik zu verfallen.
Der Zeitpunkt für das Auftauchen einer neuen Virusvariante ist für den Schweizer Tourismus denkbar ungünstig: Ausgerechnet zum Start der Wintersaison verunsichert die Omikron-Variante die Gäste – insbesondere jene, die aus dem Ausland anreisen wollten.
Die Branchenverbände Hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus zeigen sich besorgt über die neuesten Entwicklungen. Dabei blickten sie bis vor Kurzem noch zuversichtlich auf den kommenden Winter. Man habe gelernt, mit dem Virus zu leben, sagte der Direktor von Schweiz Tourismus, Martin Nydegger.
Vom englischen Markt ist vermutlich der Grossteil, das heisst zwischen 80 und 90 Prozent, bereits storniert. Dies sind besonders über die Festtage wichtige Gäste.
Die fehlenden Informationen über die jüngste Corona-Variante schüren Unsicherheit und schaden der Hotellerie – unabhängig davon, ob Omikron die epidemiologische Lage nun noch zusätzlich verschärft. Dies bestätigt Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse: «Vom englischen Markt ist vermutlich der Grossteil, das heisst zwischen 80 und 90 Prozent, bereits storniert. Dies sind besonders über die Festtage wichtige Gäste.» Aber es zeichnen sich auch im deutschen, holländischen und belgischen Markt Stornierungen ab.
Die Schweiz durfte als einziges Land bereits eine pandemische Wintersaison durchführen. Dies hat uns geholfen. Die Leute trauen der Schweiz zu, dass man hier trotz Corona eine sichere Wintersaison verbringen kann.
Nydegger bestätigt, dass die Unsicherheit, die durch Omikron hervorgerufen wird, aktuell das grösste Problem für den Schweizer Tourismus darstellt. Der Direktor von Schweiz Tourismus relativiert aber und mahnt davor, in Hektik zu verfallen: «Die Schweiz durfte als einziges Land bereits eine pandemische Wintersaison durchführen. Dies hat uns geholfen. Die Leute trauen der Schweiz zu, dass man hier trotz Corona eine sichere Wintersaison verbringen kann. Wir haben also relativ gute Karten.»
Flickenteppich von Regelungen schadet der Luftfahrt
Die lokalen Situationen und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen verändern sich auf der ganzen Welt ständig. Eine Reise dürfte also nur noch in Angriff nehmen, wer es nicht vermeiden kann. Zu gross ist die Gefahr, dass man plötzlich irgendwo Quarantäne-bedingt stecken bleibt. Auch die Quarantäne-Liste der Schweiz wird immer länger. Gelten seit Samstag unter anderem für Einreisende aus Grossbritannien verschärfte Regeln, findet man seit Montag auch Länder wie Angola, Australien, Japan, Dänemark und Portugal auf der Quarantäne-Liste. In allen wurde die Omikron-Variante nachgewiesen.
Unmittelbar zu spüren bekommen dies die Airlines. So war der vergangene Black Friday für die Luftfahrt-Gesellschaften tatsächlich ein schwarzer Tag. Beispielsweise stürzte der Kurs der deutschen Lufthansa zwischenzeitlich um über elf Prozent ab.
Die Swiss fliegt (noch) weiter
Die Swiss fliegt nach eigenen Angaben nach wie vor von Südafrika – dem Ort, wo die neue Virusvariante erstmals festgestellt wurde – in die Schweiz. Jedoch nur Fluggäste mit Schweizer und Liechtensteiner Staatsbürgerschaft. Ebenfalls mahnt die Fluggesellschaft, dass Flugverbote erfahrungsgemäss nicht den gewünschten Effekt bringen. Die Reiseziele lassen sich nämlich auch über Umwege erreichen.
Konkrete Zahlen, wie sich die neue Corona-Variante auf die Buchungen auswirkt, nennt Swiss nicht. Die Airline bestätigt aber, dass bereits Flüge annulliert werden.