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Neue Coronavirus-Variante «Omikron trübt Aussichten auf kommende Wochen und Monate»

Die neue Coronavirus-Variante Omikron hat laut Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein bedeutendes Potenzial, den weiteren Verlauf der Pandemie zu prägen. Sie trübe die Aussichten für die kommenden Wochen und Monate weiter.

Verlässliche Aussagen über die Auswirkungen von Omikron dürften allerdings erst in einigen Wochen möglich sein, sagte Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG, weiter. Es werde aber vermutet, dass diese neue Virus-Variante die Immunantwort besser als bisherige Varianten umgehen könne. Laut Mathys könnte sich durch diesen neuen Akteur der Verlauf der Pandemie massgeblich verändern.

Probleme mit Delta sind grösser

Gemäss Taskforce-Chefin Tanja Stadler scheint Omikron das Potenzial zu haben, sich auch dort auszubreiten, wo viele genesen und geimpft sind. Sie betonte aber gleichzeitig, dass die neue Variante nicht von den Problemen mit der Delta-Variante ablenken dürfen. Eine gleichzeitige Ausbreitung der Omikron- und der Delta-Variante müsse unbedingt verhindert werden, betonte wiederum Mathys.

Boostern oder Warten?

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Die mRNA-Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech könnten schon bald für die Omikron-Variante des Coronavirus angepasst werden, sollte sich diese tatsächlich weithin gegen die Delta-Variante durchsetzen. Trotzdem ist SRF-Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler überzeugt: «Es ist auf jeden Fall sinnvoll, jetzt zu boostern. Man weiss, dass dies eine kräftige Immunantwort auslöst und es ist sehr wahrscheinlich, dass dies auch gegen die Omikron-Variante hilft – selbst wenn diese das Immunsystem etwas unterlaufen würde.»

Zudem helfe es auch, die aktuelle Delta-Welle zu reduzieren, wenn viele Menschen rasch geboostert würden. «Das wäre sehr wichtig in der aktuellen Lage, in der die Massnahmen gegen das Virus als sehr zurückhaltend einzustufen sind», schliesst Häusler.

BAG-Direktorin Anne Lévy betonte, dass es zurzeit wichtig sei, dass die fünfte Welle der Ansteckungen gebrochen werden kann. Diese Welle werde durch die Delta-Variante verursacht.

Vor allem im Dezember: Kontakte reduzieren ist wichtig

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Der Dezember mit Weihnachten und Silvester ist ein denkbar ungünstiger Monat, um die Kontakte zu reduzieren. Taskforce-Chefin Stadler sagt dazu, dass «es jetzt sicher nicht der beste Zeitpunkt ist, um grosse Partys zu feiern.» Man dürfe sich im Privaten nicht in falscher Sicherheit wiegen und jeder und jede Einzelne sei aufgerufen, die Kontakte möglichst einzuschränken.

Die Auffrischimpfung wirke gegen die Delta-Variante. Deshalb werden ab heute Montag die Auffrischimpfungen in allen Kantonen für Personen ab 16 Jahren erhältlich sein, kündigt Lévy weiter an.

Taskforce-Präsidentin Stadler erklärt, dass eine dritte Impfung viel mehr Antikörper bilden würde und diese würden grundsätzlich helfen, auch eine Ansteckung mit Omikron zu bekämpfen – auch wenn die neue Variante der Immunantwort wohl besser ausweichen könne.

Geisterspiele im Sport wieder möglich

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In der Schweiz werden Geisterspiele erneut zum Thema. Der Bundesrat werde diese Frage sicher bald beraten, sagte Anne Lévy.

Klar sei eines: «Je weniger Leute sich treffen, desto besser. Und wenn man sich trifft, dann mit Maske.» Viele Kantone hätten ja bereits vorgeschlagen, dass gerade in Stadien wieder Masken getragen werden müssten. «Ich halte das persönlich für einen sehr guten Entscheid.»

Auch Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, spricht von einer unerfreulichen Entwicklung. Das Contact Tracing laufe auf Hochtouren, angesichts der hohen Ansteckungszahlen durch Delta. Die Kantone werteten nun wegen Omikron auch die Passagierlisten von Flügen aus, Personen, die aus Risikoländern zurückreisten, würden kontaktiert. «Der Aufwand steigt derzeit überproportional an», sagt Hauri.

Ohne Massnahmen-Verschärfungen in den Kantonen werde sich die aktuelle Dynamik kaum bremsen lassen – der Zuger Kantonsarzt nennt hier eine Ausweitung der Maskenpflicht und Massnahmen an Schulen.

Trauriger Rekord: eine Million Covid-Infizierte

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Bei über einer Million Personen – und das sei ein trauriger Rekord – ist in der Schweiz laut Mathys inzwischen eine Covid-Infektion nachgewiesen worden. Zwischen den Kantonen gebe es deutliche Unterschiede. Zwischen den am stärksten und den am schwächsten betroffenen Kantonen betrage der Faktor rund 5.

Die neuesten Trendberechnungen weisen laut Mathys darauf hin, dass sich die epidemiologische Lage weiter verschlechtere. Die Lage bei der Delta-Variante sei kritisch.

SRF 4 News, 29.11.21, 16:00 Uhr ; 

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