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Schweizer Unternehmen Führungsriegen werden weiblicher

Zahlen im neuen Schillingreport belegen: In Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten nehmen immer mehr Frauen Einsitz.

Noch sind Frauen in Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen Schweizer Unternehmen verglichen mit Männern untervertreten. Aber der Frauenanteil in diesen Gremien wächst, zuletzt immer schneller. Das geht aus einer jährlichen Auswertung, dem sogenannten Schillingreport, hervor.

«Schillingreport»

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Der Bericht wird seit 2006 jährlich vom Executive-Search-Spezialisten Guido Schilling herausgegeben. Er zeichnet die Zusammensetzung von Verwaltungsräten und Geschäftsleitungsgremien der 100 grössten Schweizer Arbeitgeber nach. Im Bericht stehen Veränderungen in Bezug auf Geschlecht, Alter sowie Nationalität im Fokus.

Sowohl bei den grössten 100 Schweizer Arbeitgebern, als auch bei SMI-Unternehmen hat sich der Frauenanteil in den Verwaltungsräten in den letzten Jahren deutlich erhöht.

  • Bei SMI-Unternehmen lag er zuletzt bei 34 Prozent .
  • Bei den grössten 100 Schweizer Arbeitgebern lag er bei 29 Prozent .

Verglichen mit 2010 hat sich der Anteil damit rund verfünffacht.

Die Entwicklung habe im Mittelbau von Firmen begonnen und jetzt an Fahrt gewonnen, so Guido Schilling, Herausgeber des Reports. «Wenn wir die letzten fünf Jahre anschauen, sehen wir wirklich diesen Schwung. Der Bus fährt Vollgas und wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass er ankommen wird.»

Auch Geschäftsleitungen werden gemäss dem Bericht immer weiblicher.

  • Der Anteil Frauen liegt bei SMI-Firmen inzwischen bei 24 Prozent.
  • Bei den grössten 100 Schweizer Arbeitgebern lag er bei 19 Prozent.

SMI-Firmen sieht Schilling als Vorreiter in der Schweiz. Kleinere Firmen liessen sich in Sachen Gleichberechtigung von ihnen inspirieren. «Der grösste Hemmfaktor ist aber noch die soziale Umgebung dieser Frauen, die noch zu wenig Applaus für diese Zusatzleistung bekommen», so Schilling.

Der Bericht zeigt auch: Schweizer Firmen rekrutieren ihre weiblichen Führungskräfte vermehrt aus dem Ausland, vor allem für die Geschäftsleitung. Bei den grössten 100 Schweizer Arbeitgebern besassen 54 Prozent der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder keinen Schweizer Pass.

Bei SMI-Unternehmen sind gar 91 Prozent der Frauen in der Geschäftsleitung Ausländerinnen. Im Umkehrschluss heisst das: Gerade 9 Prozent der weiblichen Geschäftsleitungsmitglieder von SMI-Firmen sind Schweizerinnen.

Tagesschau, 3.3.2023, 12:45 Uhr ; 

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