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Solarzellen-Hersteller Meyer Burger schliesst Werke in Deutschland – 500 Stellen weg

  • Der Schweizer Solarzellen-Hersteller Meyer Burger hat seine Fabriken in Deutschland geschlossen.
  • Der Betrieb der Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist gestern eingestellt worden.
  • Fast 500 Mitarbeitende verlieren ihre Stelle.

In den Werken in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz und in Bitterfeld-Wolfen wurde die Produktion am 1. September gestoppt, wie die beiden zuständigen Insolvenzverwalter mitteilten.

Für die beiden Standorte fand sich bislang kein Investor. Betroffen sind rund 540 Beschäftigte, von denen der Grossteil freigestellt oder gekündigt wurde, nachdem der Insolvenzgeldzeitraum abgelaufen war.

Ein kleiner Teil der Belegschaft bleibt vorerst tätig: In Hohenstein-Ernstthal wurden 206 Mitarbeiter freigestellt, 62 helfen bei Abwicklungsarbeiten. Bei der Meyer Burger (Industries) GmbH in Bitterfeld-Wolfen müssen 271 Beschäftigte gehen, darunter 38, die zunächst noch mit Abwicklungstätigkeiten befasst sind.

Keine Anzeichen für neue Investoren

Gemäss den beiden zuständigen Insolvenzverwalter laufen zwar noch Gespräche mit möglichen Interessenten, doch sei völlig offen, ob diese zu einem Ergebnis führen. «Wir sind offen für zusätzliche Angebote von Investoren und bereit, erneut Verhandlungen aufzunehmen», sagte Flöther. Zugleich machte er deutlich, dass es derzeit keine konkreten Anzeichen gebe.

Mann geht an industriellen Maschinen in einer Fabrik vorbei.
Legende: Ende Mai hatte Meyer Burger für seine deutschen Tochtergesellschaften Insolvenz beantragt. Nun heisst es: Die Suche nach Investoren für die Standorte sei bisher nicht erfolgreich gewesen. KEYSTONE/DPA/Hendrik Schmidt

Meyer Burger war durch die Krise in der europäischen Solarbranche schwer getroffen worden. Der Markt leidet unter dem Preisdruck chinesischer Anbieter, die wegen Handelshemmnissen nicht in die USA liefern können und ihre Produkte verstärkt in Europa absetzen.

Meyer Burger hatte ursprünglich versucht, im US-Markt Fuss zu fassen. Nachdem der wichtigste Kunde, die US-Firma Desri, im November 2024 absprang und Expansionspläne in den USA im Sommer 2024 eingedampft wurden, rutschte das Unternehmen in eine existenzielle Krise. Ende Mai meldeten die deutschen Gesellschaften Insolvenz an.

Ob sich kurzfristig doch noch ein Investor findet und ein Teil der Belegschaft zurückkehren könnte, ist derzeit ungewiss.

SRF4 News aktuell, 02.09.25, 18 Uhr ; 

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