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ISO-Normen weiterentwickeln – gar nicht so einfach
Aus Echo der Zeit vom 07.04.2024. Bild: Imago
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Standards für Qualität ISO-Qualitätsnormen auf dem Prüfstand

ISO-Normen sollen die Qualität von Waren und Dienstleistungen sichern und vergleichbar machen. Nun werden sie überarbeitet. Und das ist kompliziert.

Darum geht’s: Eine ISO-Norm ist ein internationaler Standard für Qualität und Sicherheit. Unternehmen, Behörden oder Institutionen können Produkte oder Dienstleistungen zertifizieren und sich so international absichern lassen, dass sie sich an diese festgelegten Standards halten. Das macht den Austausch zwischen Ländern und Unternehmen einfacher.

Was ist ISO? Hinter ISO-Normen steht die International Organisation of Standardization mit Sitz in Genf. Der unabhängigen Organisation sind 170 nationale Standard-Körperschaften angeschlossen. In der Schweiz ist das die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV in Winterthur. Gegründet wurde die ISO 1946 und hat gemeinsam mit ihren Mitgliedern rund 22'000 Normen festgelegt. Zu den bekanntesten Normen gehören ISO 9001 für Qualitätsmanagement oder ISO 14001 für Umweltmanagement.

ISO 9001 und ISO 14001

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ISO 9001 ist ein Qualitätsmanagementsystem, das die Abläufe in Unternehmen beeinflusst. Mit verschiedenen Massnahmen auf allen Stufen soll erreicht werden, dass sich das Unternehmen und seine Produkte laufend verbessern können, effizienter werden. Das Ziel ist, die Zufriedenheit der Kundschaft laufend zu steigern, um sich am Markt behaupten zu können.

ISO 14001 soll Unternehmen unterstützen, ihre Abläufe so anzupassen, dass Umweltfragen nachhaltig berücksichtigt werden. Durch laufende Überprüfung der Massnahmen soll der ökologische Fussabdruck möglichst genau definiert und reduziert werden.

Wo kommt die ISO-Norm zum Einsatz? Ein Unternehmen, eine Behörde oder eine Institution kann eine ISO-Norm kaufen und muss sich dann innerhalb einer Frist zertifizieren lassen. Es wird geprüft, ob die Abläufe im Unternehmen den geforderten ISO-Standards entsprechen. Grundsätzlich sollten diese neu gestalteten Abläufe unter dem Strich zu Kosteneinsparungen führen.

ISO-Normen im Alltag: Als Konsumentin oder Konsument kommt man ebenfalls mit ISO-Normen in Kontakt. Kaufe ich neue Sneakers, eine Packung Schrauben oder eine Hotelübernachtung, sollte ich weltweit ein vergleichbares Produkt erhalten und das Hotel gewisse Standards erfüllen.

Rating in Smileys
Legende: Kundinnen und Kunden können mit sogenannten Ratings ihre Zufriedenheit zum Ausdruck bringen. Getty Images/sakchai vongsasiripat

Als Konsumentin oder Konsument merkt man Normen zur Qualitätssicherung nicht zuletzt nach dem Online-Shopping oder dem Wellness-Wochenende. Dann erhält man meistens einen Fragebogen, den man ausfüllen muss, da die Zufriedenheit der Kundinnen gerade bei ISO 9001 besonders wichtig ist.

Was bringen die Reformen? ISO-Normen müssen immer wieder den aktuellen Begebenheiten angepasst werden. Derzeit werden die bekannten Normen ISO 9001 und ISO 14001 überarbeitet. Dabei wird geprüft, ob es neue Normen braucht für neue Entwicklungen in der Wirtschaft, zum Beispiel rund um Künstliche Intelligenz oder die Industrie 4.0. Auch diskutiert werden Regeln im Umgang mit der Bedrohung durch Cybercrime. Und vor allem sollen neue Modelle der Sharing Economy und Nachhaltigkeitsthemen stärker berücksichtigt werden.

Wie geht es weiter? Der Prozess ist sehr aufwändig, denn sämtliche Meinungen der 170 Mitgliedsländer sollen Gehör finden. Das heisst: Es geht um die Suche nach einem gemeinsamen Nenner. Bis dahin wird an Konferenzen und in Online-Calls verhandelt, an Formulierungen geschliffen und lobbyiert. Bis Ende 2025 sollen die überarbeiteten ISO-Normen vorliegen.

Echo der Zeit, 07.04.2024, 18:00 Uhr

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