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Wohnen in Grosszentren ist finanziell unattraktiv
Aus Rendez-vous vom 25.05.2021. Bild: Keystone
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Studie zur Wohnattraktivität In Appenzell Innerrhoden lebt es sich am billigsten

Auf dem Land bleibt tendenziell mehr verfügbares Einkommen übrig. Doch das gilt nicht für alle Gemeinden. Das zeigt eine CS-Studie. Sie hat die finanzielle Attraktivität von Wohnorten untersucht.

Steuern, Krankenkassen-Prämien, das Wohnen, das Pendeln und die Kosten für die Kinderbetreuung: Diese Fixkosten und obligatorischen Abgaben können von Gemeinde zu Gemeinde und von Kanton zu Kanton stark variieren.

Erst wenn man all das vom Haushaltseinkommen abgezogen hat, wisse man, wie viel Geld einem unter dem Strich für den freien Konsum und das Sparen bleibe – und wie attraktiv ein Wohnort finanziell sei, sagt Studienautor Jan Schüpbach: «Nach dieser Bewertung lebt der Durchschnittshaushalt im Kanton Appenzell Innerrhoden am günstigsten, gefolgt von Uri und Glarus.»

Ferienorte sind weniger attraktiv

In der Rangliste der Credit Suisse folgen weitere ländlich geprägte Kantone wie Schaffhausen, Jura, Appenzell Ausserrhoden und das Wallis. Allerdings ermöglichen nicht alle ländlichen Gemeinden ein günstiges Leben: «International bekannte Tourismusdestinationen wie das Oberengadin, Davos, Grindelwald, Zermatt, Gstaad und Saanen sind finanziell unterdurchschnittlich attraktiv, auch wenn man sie dem Land zuordnen würde.»

Am wenigsten Geld übrig für Konsum und Sparen bleibt einem laut der Studie in den Kantonen Genf, Basel-Stadt, Waadt und Zürich. Doch auch in diesen Kantonen gilt, dass die Zentren gegenüber ländlichen Gebieten grundsätzlich finanziell weniger attraktiv sind: «In den Grosszentren Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf und auch in den angrenzenden Gemeinden fällt das verfügbare Einkommen im Vergleich tief aus», so Schüpbach.

Natürlich seien das immer Durchschnittsbetrachtungen. Für die einzelnen Haushalte und je nach Einkommen könnten die verschiedenen Faktoren aber mehr oder weniger ins Gewicht fallen: «Zum Beispiel bei höheren Einkommen sind die Steuern eher wichtiger, bei mittleren und tieferen Einkommen die Krankenkassenprämien oder die Wohnkosten. Aber diese Kombination an Faktoren erklärt schon in vielen Fällen die finanzielle Unattraktivität.»

Der steuerlich attraktive Kanton Zug kann die Nachteile der hohen Wohnkosten nicht wettmachen.
Autor: Jan Schüpbach Studienleiter

Doch selbst wer viel verdient, tut gut daran, nicht nur auf den Steuerfuss zu schauen. Tiefe Steuern alleine lohnen sich nicht immer, wie der Studienautor erklärt. Denn je tiefer die Steuern, desto höher sind Mieten und Hauspreise: «Sogar der Kanton Zug, der steuerlich attraktivste Kanton für Privatpersonen, kann die Nachteile der hohen Wohnkosten nicht wettmachen.»

Kitakosten können stark variieren

Wer Kinder im Haushalt hat, muss zusätzlich Kinderzulagen, Kitakosten und steuerliche Abzugsmöglichkeiten berücksichtigen. Gerade die Kitakosten variieren stark. Die Credit Suisse hat in 194 Gemeinden nachgefragt: Die Kosten für zwei Krippentage pro Woche für zwei Kinder schwanken zwischen 5000 und 24'000 Franken im Jahr. Am billigsten leben Familien im Kanton Wallis.

Die Studie soll ermöglichen, finanziell attraktive Gemeinden auszumachen, die in Pendeldistanz von bis zu einer halben Stunde zu Zentren und Arbeitsplätzen liegen. Dies, weil ja die wenigsten einfach in ein entvölkertes Bergtal ziehen können, nur weil es billig ist, dort zu leben.

Rendez-vous, 25.05.2021, 12:30 Uhr

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