Ein herzig-grimmiges Plastikgesicht und ein Körper aus Plüsch – Labubus treten ihren Siegeszug rund um den Globus an. Was es mit ihnen auf sich hat und was sie so begehrt macht: der Überblick.
1. Labubus gibt es seit zehn Jahren
Neu sind sie eigentlich nicht. Der Designer Kasing Lung schuf die Tiere, und zwar zunächst in 2D. Sie waren Figuren für seine Kinderbuchserie «The Monsters». Lung ist in Hongkong geboren und in Belgien aufgewachsen. Ab 2019 arbeitete er mit dem chinesischen Unternehmen Pop Mart zusammen. Pop Mart erweckte die Labubus sozusagen zum Leben. Das Unternehmen hat seinen Umsatz in der entsprechenden Sparte bereits 2024 im Vergleich zum Vorjahr verachtfacht.
2. Sie traten ihren Siegeszug auf Social Media an
Das Auspacken neuer Labubus wird auf Social Media gefeiert. Denn sie werden oftmals in sogenannten «Blind Boxes» verkauft. Die Käuferinnen oder Käufer wissen nicht, welches von den auf der Rückseite abgebildeten Exemplaren sie ergattert haben. Von einer Figur ist zudem auf der Verpackung nur ein Fragezeichen anstatt eines Bildes zu sehen. Dieses geheime Labubu zu ergattern, heizt die Kaufwut noch mehr an. Auch zeigen sich Prominente mit Labubus als Taschenanhänger, etwa US-Sängerin Cher oder Sängerin Rihanna.
Emma Roberts, Nichte von Schauspielerin Julia Roberts, packt aus
3. Sie sind in Europa angekommen
Inzwischen haben es die Labubus auch hierher geschafft. In Berlin eröffnete vor drei Wochen ein Pop-Mart-Store, die Kunden und Kundinnen warteten stundenlang auf Einlass. Teilweise verbrachten sie die Nacht vor dem Store. Auch in der Schweiz sind Labubus in ausgewählten Läden oder online zu haben.
4. Sie polarisieren – das hilft
Labubus sind nicht eindeutig herzig. Sie haben gleichzeitig etwas Hässliches, fletschen die Zähne. Das macht sie für die einen zum Hassobjekt, für die anderen umso mehr zum Hype. Diesem verfallen nicht vornehmlich Teenies. Es sind vielfach Personen, konkret Frauen, zwischen 30 und 45 Jahren, die Labubus als Accessoire tragen. Nicht umsonst entwickelt das Unternehmen dahinter Spielzeuge für die erwachsene Zielgruppe.
5. Sie sind nicht günstig – und können astronomisch teuer sein
Labubus kosten ab rund 25 Franken aufwärts – steil aufwärts: Limitierte Auflagen haben Preise von mehreren Hundert Franken. Auf einer Auktion erreichte ein mintgrünes XXL-Labubu einen Preis von rund 150'000 Franken – es gibt nur ein Exemplar weltweit. Hohe Preise und eine riesige Käuferschaft locken auch Fälscher an. Vor solchen warnt der Schweizer Spielwarenverband SVS. Es könnten sich etwa gefährliche Kleinteile lösen. Plattformen wie Temu oder Shein hielten sich nicht an die hiesigen Sicherheitsanforderungen. Der Verband empfiehlt, nur bei seinen Mitgliedern einzukaufen.