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Trotz Gesamtarbeitsverträgen Seco-Kontrollen: Jeder fünfte Lohn ist zu tief

  • Schweizer Vollzugsstellen haben ihre Kontrolltätigkeit zu Lohndumping und Schwarzarbeit im 2021 erhöht.
  • Dabei haben sie bei 21 Prozent der Fälle zu tiefe Löhne festgestellt – trotz allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen.
  • Die berechneten Quoten sind jedoch nicht repräsentativ für den Gesamtarbeitsmarkt.

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sind im Jahr 2021 die Lohn- und Arbeitsbedingungen bei 35’795 Unternehmen und 138'642 Personen kontrolliert worden. Damit wurde das Mindestkontrollziel knapp erreicht. 

Die Kontrollen haben laut dem Seco bei jedem fünften Verdienst in Branchen mit allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen ein Lohndumping aufgedeckt. In Branchen ohne Gesamtarbeits- und Normalarbeitsverträge und bei vermuteter Scheinselbstständigkeit ging die Verstossquote jeweils um zwei Prozentpunkte zurück. Sie lag jeweils zwischen 13 und 6 Prozent.

Wie das Seco mitteilte, sind die berechneten Quoten nicht repräsentativ für die Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt. Dies, weil die Kontrollen risikobasiert stattfänden – es wird also vor allem in Betrieben kontrolliert, in denen Verstösse vermutet werden.

Allein im Kanton Zürich 547 Fälle aufgedeckt

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Bei Arbeitsmarktkontrollen im Kanton Zürich sind im vergangenen Jahr 547 Fälle von Lohndumping ans Licht gekommen. Die Arbeitgeber müssen die Lohndifferenzen nachzahlen sowie die Arbeitsverträge anpassen.

Kontrolliert wurden 2357 in- und ausländische Arbeitgeber, 3242 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und 143 Selbständigerwerbende.

Auch diese Kontrollen waren risikobasiert, sie sind also nicht repräsentativ für die Gesamtsituation. Kontrolliert wurden vor allem Branchen, die von Kurzarbeit und erhöhter Arbeitslosigkeit betroffen waren, also Boden- und Parkettgewerbe, Detailhandel, Autogewerbe, Maschinenbau, Veranstaltungsorganisationen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen.

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