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Übernahme der Credit Suisse UBS wird dank CS-Übernahme Rekordgewinn erzielen

  • Die UBS hat bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde ihr CS-Übernahme-Dokument eingereicht.
  • Darin beziffert sie den möglichen Buchgewinn aus der Transaktion auf rund 35 Milliarden Dollar.
  • Die UBS beabsichtigt, den Buchgewinn bereits im zweiten Quartal zu verbuchen. Ob die Akquisition vollzogen wird, hängt von der Zustimmung der Finanzbehörden diverser Länder ab.
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Archiv: Gewaltiges Hilfspaket zur Rettung des Bankenplatzes
Aus Tagesschau vom 20.03.2023.
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In dem rund 100-seitigen Dokument wird der Gesamtpreis der Übernahme der Credit Suisse zum aktuellen Stand (per 5. Mai) mit rund 3.5 Milliarden US-Dollar angegeben.

Bekanntlich bietet die UBS den CS-Aktionären 1 eigene Aktie pro 22.48 CS-Aktien, dazu kommen noch ausstehende aktienbasierte Vergütungen für die Mitarbeiter der Credit Suisse im Wert von 0.2 Milliarden, was den genannten Gesamtpreis ergibt.

Buchgewinn von rund 35 Milliarden Dollar

Die bisherigen Aktionäre der Credit Suisse werden nach der Umwandlung gemäss dieser Berechnung rund 5.1 Prozent an der neuen UBS halten, die alten UBS-Aktionäre entsprechend 94.9 Prozent. Da die Vermögenswerte der Credit Suisse zum Stand der Übernahme deutlich mehr wert sind als diese 3.5 Milliarden, erzielt die UBS aus der Transaktion einen grossen Buchgewinn. Dieser sogenannte negative Goodwill (oder Badwill) wird im Dokument auf 34.8 Milliarden US-Dollar beziffert.

Dieser sei auf der Grundlage des geschätzten fairen Wertes der erworbenen Vermögenswerte, der übernommenen Verbindlichkeiten und der übertragenen Gegenleistung ermittelt worden, heisst es dazu.

Ob ein solcher möglicher Buchgewinn bereits im zweiten Quartal verbucht wird, dürfte davon abhängen, ob die Akquisition bis Mitte Jahr bereits vollzogen ist. Die UBS geht davon aus, dass dies der Fall ist. Derzeit fehlt aber noch die Zustimmung der Finanzbehörden aus diversen Ländern.

Matthias Heim

Matthias Heim

Wirtschaftsredaktor

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Matthias Heim hat Wirtschaftsgeschichte studiert. Seit 2007 arbeitet er für Radio SRF, seit 2016 ist er Wirtschaftsredaktor. Seine Spezialgebiete sind Aviatik, Tourismus, Verkehr, Detailhandel und Energie.

Für SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Heim lässt sich noch nicht einschätzen, ob der Buchgewinn die UBS abschliessend als Gewinnerin dastehen lässt. Dass die UBS nur «so wenig» bezahlt hat, sei den Umständen geschuldet gewesen. «Die Übernahme kam unter höchstem Zeitdruck zustande, weil klar war, dass an diesem Wochenende – Mitte März – eine Lösung gefunden werden musste», sagt Heim. Die UBS habe den Preis daher praktisch diktieren können.

Risikofaktor US-Bankenkrise

Auch die Frage, ob der Bundesrat und die Nationalbank das Nachsehen haben könnten, ist noch offen. Die Alternative wäre gewesen, dass der Staat – also der Bund – die angeschlagene CS übernimmt, doch das wollte der Bundesrat explizit nicht, so Heim. Möglicherweise werde nun eine parlamentarische Untersuchungskommission mehr Licht ins Dunkel bringen, auch was in den Tagen und Wochen vor der Übernahme gelaufen ist.

Immerhin: Laut Heim stehen die Chancen gut, dass der Bund die zur Absicherung der Übernahme bereitgestellten neun Milliarden Franken nicht ausgeben muss. «Die UBS hat von sich aus – vorsorglich – l schon grosse Abschreiber vorgenommen und kann trotzdem einen einmaligen Gewinn von rund 35 Milliarden verbuchen», sagt Wirtschaftsredaktor Heim.

Es sei deshalb zwar wenig wahrscheinlich, dass sich im Moment riesige Milliardenlöcher auftun – aber ausgeschlossen sei es trotz allem nicht, denn in den Büchern der CS könnten noch einige unbekannte Risiken schlummern. Ob diese unbekannten Vermögenswerte dereinst zu Verlusten oder Gewinnen führen werden, hängt nach Ansicht Heims auch sehr stark davon ab, ob sich die Bankenkrise in den USA weiter ausbreitet oder ob der Sturm vorbei ist.

SRF News, 17.05.2023, 06:00 Uhr;

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