Gerade bei Mountainbikes geraten die Preise jetzt ins Rutschen. Das beobachtet Velohändler Dominique Metz, Geschäftsführer von Veloplus: «Was wir feststellen, ist: Im sportiven Mountainbike-Bereich, sei es mit oder ohne elektrische Unterstützung, ist die Nachfrage stark zurückgegangen. Da denke ich, sind Preisnachlässe und vielleicht auch Aktionen am grössten und am verbreitetsten.»
Metz erwartet, dass alle Velos im Schnitt etwa zehn Prozent billiger werden. Der Grund: Die Lager sind voll. Der verregnete Frühling hat die Kundschaft etwas abgeschreckt.
Pandemie trieb die Velokäufe
Hauptgrund für die steigenden Preise waren die Probleme mit den Lieferketten während der Corona-Pandemie. Hinzu kam, dass während der Pandemie sehr viele Kundinnen und Kunden neue Velos gekauft haben.
Das verdeutlichen auch die Zahlen des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG). Blieb der Wert der importierten Velos über Jahre konstant, stieg er seit 2019 auf 224 Millionen Franken im vergangenen Jahr.
In diesem Jahr hat sich der Trend gekehrt. Die Lieferkettenprobleme haben sich mehrheitlich gelöst. Schlechtes Wetter in diesem Frühling hielt viele potenzielle Velokäuferinnen und -käufer vorerst davon ab, neue Zweiräder zu kaufen.
Preissenkungen noch nicht überall
Profitieren von den gegenwärtigen Preissenkungen werden jedoch nicht nur Käuferinnen und Käufer von Mountainbikes und E-Mountainbikes im eher hochpreisigen Segment. Auch Kindervelos werden günstiger. Da die durch die Corona-Pandemie entstandenen hohen Lieferkosten nun wegfallen, schlägt der preissenkende Effekt bei den eher günstigen Kindervelos noch stärker durch als bei anderen Fahrrädern.
Noch etwas in Geduld üben müssen sich hingegen die Interessenten von herkömmlichen E-Bikes. Bis die Preise in diesem Segment sinken, dauert es noch etwas. «Wir sehen, dass sich die Preise langsam nach unten entwickeln. Die Effekte werden aber erst im nächsten Jahr zum Tragen kommen», sagt Karl Ludwig Kley, Co-CEO des E-Bike-Herstellers Stromer.