Ein Start-up hat erst einmal viele Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Vermarktung, aber noch keine Einnahmen. Erst wenn sein Produkt marktreif ist und verkauft werden kann, fliesst das Geld. In diese Lücke springen normalerweise sogenannte Wagniskapitalgeber. Sie schiessen Geld vor und profitieren dann, wenn das Produkt erfolgreich ist.
Viele Start-ups haben kaum Reserven, um eine Durststrecke zu überstehen.
Doch Judith Bellaiche vom Informatikverband Swico warnt: «Es stehen sehr viele Start-ups vor dem Problem, dass gewisse Kapitalgeber aufgrund der Wirtschaftskrise auf die Bremse treten. Das setzt die Zukunft dieser Start-ups aufs Spiel.» Denn diese haben kaum Reserven, um eine Durststrecke zu überstehen.
Deshalb hat der Bundesrat angekündigt, dass Bund und Kantone 150 Millionen Franken für Bürgschaften zur Verfügung stellen. Start-ups, die wegen der Coronakrise in Finanznöte geraten sind, sollen so ihre Engpässe überbrücken können. «Kurzfristig ist das ein sehr gutes Package, auch sehr intelligent aufgebaut», sagt Bellaiche. Ob die 150 Millionen allerdings ausreichten, sei eine andere Frage.
Störende Alterslimite
Auch der Verband der Biotech-Start-ups ist grundsätzlich froh über diese Bürgschaften. Michael Altorfer von Swiss Biotech ortet zwei Schwächen: Zum einen sei die Unterstützung auf maximal eine Million Franken pro Firma beschränkt. Zum anderen dürften die Firmen nicht älter als zehn Jahre sein.
Dies ist laut Altorfer für etliche Biotech-Unternehmen ein Problem, weil diese oft länger als zehn Jahre an einem Medikament forschten und schon pro Monat Kosten von einer Million Franken oder mehr tragen müssten.
Zwei Drittel der Biotech-Firmen sind aufgrund der Alterslimite von Notkrediten ausgeschlossen.
Altdorfer befürchtet deshalb, dass zwei Drittel der Biotech-Forschungsfirmen in der Schweiz keinen Zugang zu diesen Notkrediten haben werden. Ob es aber mehr Geld für Start-up-Bürgschaften geben wird, wird das Parlament in einer künftigen Session entscheiden müssen.