Im Editorial mit dem Titel «Resiliente Reiche» meldet das Magazin «Bilanz», dass das Gesamtvermögen zwar geschrumpft sei, aber insgesamt immer noch beträchtliche 820'975'000'000 – also 820 Milliarden Franken – betrage. Zudem stellt das Magazin einen Generationenwechsel bei vielen Familienunternehmen fest.
Auf dem ersten Platz befindet sich wie in den letzten 20 Jahren die Familie Kamprad. Das Ikea-Imperium wird seit dem Tod des Firmengründers von seinen drei Söhnen geführt. Auf dem zweiten Platz befindet sich Gérard Wertheimer, der im Kanton Genf wohnt. Das Vermögen des Chanel-Eigentümers beläuft sich dieses Jahr auf etwa 39 Milliarden Franken. Auf Platz drei befinden sich die Roche-Erben: die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé.
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Bild 1 von 5. Die reichste Frau der Schweiz ist Charlene de Carvalho-Heineken. Ihr Vermögen beläuft sich auf etwa 13-14 Mrd. Franken. Bildquelle: Keystone/ EPA/ROBIN VAN LONKHUIJSEN.
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Bild 2 von 5. Seit mehr als 20 Jahren auf dem ersten Platz: die Kamprad-Familie. Die Brüder, welche das Unternehmen Ikea nach dem Tod des Vaters übernahmen, besitzen die Summe von etwa 54-55 Mrd. Franken. Bildquelle: IKEA.
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Bild 3 von 5. Guillaume Pousaz wurde mit seiner Zahlungsabwicklungsfirma «Checkout.com» reich. Geschätztes Vermögen: 15-16 Mrd. Franken. Bildquelle: IMAGO / NurPhoto.
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Bild 4 von 5. Gérard Wertheimer, unter anderem Chanel-Besitzer, hat ein Vermögen von etwa 38-39 Mrd. Franken. Bildquelle: Getty Images/ WireImage/Julien Hekimian.
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Bild 5 von 5. Die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé (hier im Bild: Jörg Duschmalé) besitzen zusammen etwa 30-31 Mrd. Franken und sind auf Platz drei der reichsten 300. Die Familien besitzen unter anderem Mehrheitsanteile am Pharmariesen Roche. Bildquelle: KEYSTONE/Georgios Kefalas.
Viele Erben
Auffällig ist in der Auflistung, dass unter den 300 Reichsten der Schweiz viele Erben und Erbgemeinschaften zu finden sind. Nur: In der Schweiz wird Eigenleistung grossgeschrieben, beisst sich das nicht? Es sei klar, dass die Leute, die ihr gigantisches Vermögen geerbt hätten, nichts zur Entstehung des Vermögens beigetragen hätten, sagt die Ökonomin Isabel Martinez. «Die Vermögensänderungen, die wir jedes Jahr in diesen Bilanzlisten beobachten, haben auch selten direkt mit der Leistung von diesen Besitzern zu tun, sondern mit der Marktbewertung der Unternehmen, die sie besitzen,» so die ETH-Professorin.
In Bezug auf das gigantische Vermögen der Reichsten stellt sich die Frage nach der grösser werdenden Schere zwischen Arm und Reich in der Schweiz. Laut Martinez muss man zwischen Einkommen und Vermögen unterscheiden. Die Einkommensungleichheit in der Schweiz sei stabil geblieben, sagt die Ökonomin. Anders bei der Vermögensungleichheit – diese sei hoch. «Hier sehen wir, dass in diesen Krisenjahren die hohen Vermögen sehr viel stärker gestiegen sind als die Durchschnittsvermögen.»
Doch es gibt auch Verlierer in Milliardenhöhe. Unter anderem die Eigentümerfamilie des Liftbauers Schindler und auch die Familie Blocher mit der Ems-Chemie, die 5 Milliarden Franken verlor (geschätztes Vermögen: 14-15 Milliarden). Dies, weil die Aktienkurse der beiden börsenkotierten Unternehmen dieses Jahr mehrheitlich gesunken sind.