Obwohl die Leute mittlerweile abgestumpft sind ob der hohen Abfindungen der Manager, wird der Fall der Person Daniel Vasella wie auch dem Unternehmen Novartis nachhaltigen Schaden zufügen. Davon ist Bernhard Bauhofer, ein auf Reputationsmanagement spezialisierter Unternehmensberater, überzeugt.
Die Novartis-Aktie ist zwar bislang nicht abgestürzt, doch längerfristig sei es durchaus denkbar, dass institutionelle Anleger wie beispielsweise Pensionskassen ihre Aktienpositionen aufgrund solcher Vorfälle überdenken werden. «Negative Effekte werden sich nicht kurzfristig, sondern langfristig zeigen, aufgrund anders ausgerichteter strategischer Überlegungen», schätzt Bauhofer.
Effekt auf Konsumverhalten
Nicht zu unterschätzen seien zudem die Reaktionen der Konsumentinnen und Konsumenten: «Wenn diese den Namen Novartis auf der Verpackung sehen, überlegen sie sich sehr gut, ob sie das Produkt kaufen, oder ob sich nicht etwas gleichwertiges, beispielsweise ein Generikum, finden lässt.» Dies gelte insbesondere für nicht verschreibungspflichtige Medikamente.
Der Fall Vasella kommt laut Bauhofer just zu einer Zeit, in der die Öffentlichkeit für solche Exzesse äusserst sensibilisiert ist. Am 3. März stimmt das Schweizer Stimmvolk über die Abzocker-Initiative ab.