Ein Blick auf die gängigen Online-Immobilienportale zeigt: In der Schweiz stehen derzeit einige Zehntausend Einfamilienhäuser in der Preisklasse bis 1,5 Millionen Franken zum Verkauf. Allerdings seien die meisten dieser Liegenschaften für potenzielle Käuferinnen und Käufer uninteressant, sagt Patrick Schnorf, Forschungsleiter beim Beratungsunternehmen Wüest Partner und Mitverfasser des Immo-Monitorings. «Die Häuser stehen häufig in eher peripheren Regionen, weit weg von den Arbeitsplätzen.»
Gesucht sind hingegen Objekte in den Agglomerationen grosser Zentren wie beispielsweise Zürich. Dort sei der Markt praktisch ausgetrocknet, und die Preise für solche raren Häuser stiegen kräftig, sagt Schnorf. Grund für diese Entwicklung sind die neuen Raumplanungsgesetze. Sie verlangen von den Gemeinden, haushälterisch mit dem Boden umzugehen. In Siedlungen soll verdichtet gebaut werden. Pläne für neue Einfamilienhausquartiere haben deshalb einen schweren Stand.
Steigende Preise für Occasionshäuser
Wenn also der Nachschub an neuen Einfamilienhäusern in Agglomerationen fehlt, steigt das Interesse an bestehenden Bauten. Die Folge sei ein regelrechter Run auf ältere Häuser, sagt Schnorf. «Diese Occasionshäuser, insbesondere die freistehenden, sind sehr gesucht.» Dabei handle es sich um das Teilsegment des Schweizer Immobilienmarktes, in dem die Preise am stärksten stiegen. Die Preise für neu gebaute Einfamilienhäuser sinken hingegen leicht.
Die neuen Eigentümer eines Occasionshauses können zwar nicht ihr Traumhaus bauen und müssen auch bei der Raumaufteilung Abstriche machen. Dafür können sie die Kosten für werterhaltende Umbauten von den Steuern abziehen.