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Fritz Zurbrügg spricht während einer Pressekonferenz.
Legende: Fritz Zurbrügg, Direktionsmitglied der SNB, verteidigt Entscheid zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses. Keystone

Wirtschaft Fass ohne Boden: Die SNB und der Mindestkurs

Viel Kritik musste sich die Schweizerische Nationalbank in den letzten Tagen anhören. Nun hat sie weitere Details zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses bekannt gegeben.

Schwierige Wirtschaftslage

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Wie die Schweizer Wirtschaft trotz starken Frankens die Kurve kriegt...

Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses hat letzte Woche auf den Märkten weltweit für Turbulenzen gesorgt. Dabei wurde die Kommunikation der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stark kritisiert. Der Vorwurf: Noch wenige Tage vor der Aufhebung des Mindestkurses hätte die SNB ihre bisherige Strategie öffentlich verteidigt.

Nun hat Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg dazu Stellung bezogen. In einem Interview mit dem «Blick» zeichnete er auf, wie stark die SNB am Devisenmarkt hätte intervenieren müssen, um den Euro-Mindestkurs zum Franken beizubehalten.

100'000'000'000 Franken pro Monat für Euro-Mindestkurs

«In den Tagen vor dem Entscheid wurden die Interventionsbeträge immer grösser», sagte Zurbrügg. «Hochgerechnet auf einen Monat hätten wir allein im Januar für rund 100 Milliarden Franken intervenieren müssen.» Milliardenbeträge seien täglich rausgegangen ohne Aussicht auf ein Ende.

Die Notenbank habe Alternativen geprüft, darunter einen Mindestkurs, der sich aus Euro und Dollar zusammensetzt. «Wir kamen aber zum Schluss, dass langfristig die Freigabe des Wechselkurses die beste Option ist», erklärte Zurbrügg. Die Reaktionen an der Börse seien «heftig und schwierig vorauszusehen».

Zurbrügg glaubt aber nicht, dass die SNB an Glaubwürdigkeit verloren hat. «Wir haben immer gewusst, dass wir einen Ausstieg nicht kommunikativ vorbereiten können.» Um glaubwürdig zu bleiben sei es eben gerade wichtig gewesen, nichts vorab durchsickern zu lassen. «Eine Vorwarnung wäre eine Einladung an Spekulanten gewesen.»

Keine Anzeichen auf Deflationsspirale

Die Preisstabilität sieht die Notenbank mittel- bis langfristig nicht in Gefahr. Durch die Aufhebung der Kursuntergrenze werde die Inflation zwar weiter abgeschwächt. Das sei aber ein einmaliger und vorübergehender Effekt, sagte Zurbrügg. «Wir haben keine Anzeichen für eine Deflationsspirale.»

Die Notenbank rechnet nach der Aufhebung der Kursuntergrenze mit einer Dämpfung des Wirtschaftswachstums in der Schweiz. «Das Ausmass ist davon abhängig, wo sich die Aufwertung einpendelt», erklärte Zurbrügg. Der Franken sei derzeit klar überbewertet und die Märkte würden überschiessen. «Wir gehen davon aus, dass diese Situation nicht anhält», sagte Zurbrügg.

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