Die Zahlen sind eindrücklich. Die japanischen Exporte sind im September erneut geschrumpft, und zwar um knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Unternehmen konnten vor allem deutlich weniger Waren nach China exportieren.
China ist Japans grösster Handelspartner. Doch weil die chinesische Wirtschaft derzeit schwächelt, kauft China auch weniger Produkte aus Japan ein.
Das «Reich der Mitte» ist aber nicht das einzige Sorgenkind der japanischen Exportindustrie. Auch die USA haben im September deutlich weniger Güter nachgefragt als noch vor einem Jahr. Die gute Nachricht ist, dass die japanischen Exporte unter dem Strich weniger stark geschrumpft sind als ursprünglich befürchtet. Experten haben ein Minus von fast elf Prozent erwartet. So gesehen ist das tatsächliche Minus von sieben Prozent auch eine positive Überraschung.
Hoffen auf wachsende Weltwirtschaft
Optimistische Beobachter meinen denn auch bereits, einen ersten Hoffnungsschimmer zu erkennen. Einige verweisen beispielsweise auf die Industrie rund um den Globus. Dort ziehe das Geschäft an, das sei gut für die japanischen Exporteure, argumentieren sie.
Trotzdem wird deutlich: Japans Wirtschaft tut sich schwer. Die Notenbank in Tokio unternimmt zwar viel, um der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen, und pumpt Geld in die Wirtschaft, indem sie im grossen Stil Anleihen aufkauft, Monat für Monat.
Die Währungshüter hoffen, dass all das Geld in der Wirtschaft ankommt, dass Unternehmen wieder beginnen, in neue Fabriken, Produkte und Arbeitsplätze zu investieren. Doch dieser Plan ist bisher nicht oder nur ungenügend aufgegangen.