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Banknoten und Münzen.
Legende: Nur für Münzen und Banknoten liegt das Monopol bei den Zentralbanken. Reuters

Wirtschaft Kann Vollgeld Wirtschaftskrisen verhindern?

Künftig soll nur noch die Nationalbank Geld schöpfen dürfen. So will es eine Volksinitiative, für die derzeit Unterschriften in der Schweiz gesammelt werden. Die Vor- und Nachteile eines solchen Vollgeld-Systems werden in Island bereits diskutiert.

Die Finanzkrise von 2008 hat Island deutlich stärker getroffen als viele andere Länder: Der Bankensektor kollabierte, noch immer leidet das Land unter den Folgen. Und dabei war der Crash von 2008 nicht der erste für die Insel. Deshalb hat die isländische Regierung von einem parlamentarischen Ausschuss Vorschläge für eine Reform des Geldsystems verlangt.

Banken schaffen zu viel neues Geld

Eine sogenannte Vollgeld-Reform sei die Lösung, sagt der Ökonom und Vorsitzende des Ausschusses, Frosti Sigurjonson. Das bisherige System verleite die Banken dazu, viel zu viel sogenanntes Buchgeld zu schaffen, indem sie unkontrolliert Kredite vergeben. Die Zentralbank, die nur auf Münzen und Noten ein Monopol hat, nicht aber auf sogenanntes Buchgeld, könne die Geldmenge nur ungenügend steuern. Das Resultat sind Instabilität und immer wieder Krisen im Finanzsystem.

Ein Vollgeld-System, in dem allein die Zentralbank Geld schöpfen dürfte, würde für mehr Stabilität sorgen, ist Sigurjonson überzeugt. «Andererseits ist es nur eine kleine Änderung für die Banken.» Sie wäre nicht zu vergleichen mit einer Aufspaltung der Banken in Investmentbanken und Vermögensverwalter.

Macht der Zentralbank beschränken

Das sehen die Banken in Island – wie auch in der Schweiz – natürlich anders. Sie warnen vor der Macht, die sich bei der Zentralbank konzentrieren würde. «Das ist wahr», sagt der Isländer. Doch dem könnte Island seiner Meinung nach mit einer Aufteilung der Kompetenzen begegnen: Ein Komitee bestimmt, wie viel Geld geschaffen wird und die Zentralbank sagt, wohin es fliesst.

Wenn überhaupt, dann komme eine Vollgeldreform auch in Island nicht von heute auf morgen, meint Sigurjonson. Doch wichtig sei, dass die Idee jetzt breit diskutiert werde.

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