Wenn alles nach dem schwedischen Übernahmeplan läuft, dürfte das der letzte Jahresbericht der Kuoni Gruppe sein, den sie als kotiertes Unternehmen veröffentlicht. Ein Jahresbericht, der üppige Verluste ausweist.
Der Gewinn fährt in den Keller
Auf der Haben-Seite steht ein Reinverlust von 294 Millionen Franken. Im Jahr davor fand sich da noch ein Gewinn von 67 Millionen Franken.
Der Reingewinn aus den fortgeführten Geschäften lag dabei im Vorjahresvergleich praktisch unverändert bei 58 Millionen Franken.
Währungsverluste schenken ein
Aus nicht fortgeführten Aktivitäten musste Kuoni für 2015 ein Minus von 352 Millionen Franken verbuchen. Der Verkauf des Reiseveranstaltergeschäfts hat dabei zu einem Verlust von 132 Millionen geführt.
Zudem schlug die Umklassierung von Währungsumrechnungsverlusten mit 220 Millionen Franken zu Buche. Dieser buchhalterische Effekt wirke sich nicht auf das Eigenkapital und die flüssigen Mittel aus, teilte die Gruppe mit.
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Für die geplante Übernahme durch die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT sei dies aber kein Hindernis, kommentierte der neue Kuoni-CEO Zubin Karkaria das Ergebnis.
Umsatz gut – alles gut
Anfang Februar hat die EQT ein Übernahmeangebot für Kuoni zu 370 Franken pro Aktie gemacht. Alle involvierten Parteien heissen die Übernahme gut. Der Vollzug wird weiterhin bis Mitte 2016 erwartet, wie Kuoni bestätigt.
Zusammen mit der Publikation des Angebotsprospekts hatte Kuoni bereits früher erste Angaben zur Geschäftsentwicklung gemacht. Mit dem heute publizierten Geschäftsbericht wurden die Zahlen bestätigt. Demnach erwirtschaftete Kuoni 2015 einen Umsatz von 3,35 Milliarden Franken, was gegenüber 2014 organisch einer Steigerung von 6,9 Prozent entspricht.
Konzern für Übernahme startklar
Zum Wachstum beigetragen haben dabei die Division GDT (+9,8 Prozent) und die Visasparte VFS (+23,2 Prozent). In der Sparte GTS verringerte sich der Umsatz dagegen um 1,3 Prozent. Der Gruppen-EBITDA stieg um 17 Prozent auf 124 Millionen Franken und der EBIT um 6,3 Prozent auf 81 Millionen Franken.
«Die Ergebnisse sind ein guter Ausgangspunkt, um Kuonis führende Positionen unter den neuen, angestrebten Besitzverhältnissen mit dem Private Equity Unternehmen EQT erfolgreich ausbauen zu können», wird CEO Zubin Karkaria in der heutigen Meldung zitiert.