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Zwei Flughafenmitarbeiter leiten ein Flugzeug der Malaysia Airlines an
Legende: Schon vor den Abstürzen im letzten Jahr hatte Malaysia Airlines mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Reuters

Wirtschaft Malaysia Airlines: «Wir sind eigentlich pleite»

Nach zwei Abstürzen innerhalb eines Jahres steckt die Fluggesellschaft tief in den roten Zahlen. 6000 Mitarbeiter verlieren ihre Stelle; alle anderen sollen bei der Nachfolge-Airline arbeiten können.

Die zwei Flugkatastrophen innerhalb eines Jahres haben Malaysia Airlines das Genick gebrochen: Die angeschlagene Fluggesellschaft will sich im Rahmen eines drastischen Sparkurses von 6000 Beschäftigten trennen. Alle 20'000 Mitarbeiter erhielten Kündigungsschreiben.

Den meisten wurde jedoch eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens angeboten, teilte der deutsche Airline-Chef Christoph Müller mit. Er soll das asiatische Unternehmen aus der Krise holen. «Wir sind

eigentlich pleite», sagte Müller an einer Medienkonferenz. Die Schwierigkeiten hätten jedoch schon vor den zwei Abstürzen im letzten Jahr begonnen.

Der deutsche Konzern-Sanierer Müller will das Unternehmen umkrempeln: Ab September soll es unter einem neuen Namen fliegen. Die Kosten sollen um 20 Prozent gekürzt, das Streckennetz eingedampft, und zwei der A380-Riesen-Flieger, die die Airline besitzt, sollen verkauft werden.

Zwei Wochen Zeit

«Ich bin betrübt darüber, dass wir uns von 6000 Menschen trennen müssen», sagte Müller weiter. Demnach sollen die restlichen 14'000 Mitarbeiter innerhalb von 12 Tagen entscheiden, ob sie im Unternehmen bleiben wollen.

Malaysia Airlines schreibt nach zwei Abstürzen im vergangenen Jahr hohe Verluste. Im März verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Im Juli stürzte Flug MH17 über der Ostukraine ab, vermutlich nach Raketenbeschuss. Insgesamt kamen 537 Menschen ums Leben.

Nach den beiden Unglücken hat sich die Lage noch dramatisch verschärft, weil die Passagiere seither einen grossen Bogen um die Fluggesellschaft machen, entsprechend sind die Einnahmen weggebrochen. Nun hängt die Gesellschaft, die faktisch bankrott ist, am Tropf des malaysischen Staates.

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