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Wirtschaft Nächster Akt im Trauerspiel um britische Grossbank

Die Royal Bank of Scotland (RBS) will nach ihrem erneuten Milliardenverlust die Kosten massiv senken und Personal abbauen. Das letzte Jahr bescherte ihr den höchsten Fehlbetrag seit der Finanzkrise.

Die Serie der roten Zahlen der Royal Bank of Scotland (RBS) setzt sich fort. Der jüngste Anlauf zur Sanierung der schwer angeschlagenen britischen Grossbank brachte dieser erneut einen Milliardenverlust. Seit seiner Rettung im Jahr 2008 hat das Institut keinen Gewinn mehr geschrieben.

Vor allem wegen der Sonderbelastung durch den Umbau der Bank klafft in der Rechnung für das Jahr 2013 ein Loch von rund neun Milliarden Pfund (umgerechnet rund 13,3 Mrd. Franken). Dennoch ist der Bonus-Topf für das Top-Kader mit 850 Millionen gut gefüllt.

Die Kosten müssen runter

Das ist der grösste Verlust seit 2008. Allein für Rechtsstreitigkeiten und neue Schadensersatzforderung legte die seit der Finanzkrise grösstenteils verstaatlichte Bank weitere 5,6 Milliarden Franken zur Seite. Zudem schrieb das Institut auf problematische Finanzanlagen, die es nun in einer eigenen «Bad Bank» beschleunigt abwickeln will, 4,8 Milliarden ab. Operativ habe das Minus bei 12,1 Milliarden Franken gelegen, umgerechnet rund zehn Milliarden Euro, teilte die Bank mit.

Nun will die RBS in den nächsten vier Jahren die Kosten um 7,4 Milliarden Franken senken. Dazu muss sie Personal im grossen Stil abbauen. Zahlen will das Institut noch keine nennen, Experten rechnen aber mit Tausenden von Stellen. Zudem will sich die Bank vor allem auf Privat- und Geschäftskunden im Inland konzentrieren. Reduziert werden soll das Geschäft im Ausland sowie das Investmentbanking.

Die RBS wurde in der Finanzkrise mit Steuergeldern von umgerechnet rund 67 Milliarden Franken vor dem Zusammenbruch bewahrt. Seitdem besitzt der Staat 81 Prozent der Bank.

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