«Die Einstandspreise für Schweizer Detailhändler sind teilweise höher als die Verkaufspreise im nahen Ausland», sagt Adrian Wyss. Er spricht dabei vor allem die Situation bei den Kosmetika an. Wyss ist Geschäftsführer von Swiss Retail Federation. Der Verband vertritt die Interessen von Detailhändlern wie Ikea, Manor, Aldi oder C&A.
Detailhandel in Bedrängnis
Die Detailhändler seien stetig in Preisverhandlungen mit den Lieferanten oder Produzenten im Ausland. Dabei sei inzwischen immerhin eine Tendenz in Richtung besserer Konditionen feststellbar, so Wyss. Denn die überhöhten Preise brächten den Detailhandel in der Schweiz in Bedrängnis: Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer fahren für ihre Einkäufe ins Ausland.
Deshalb seien auch die Detailhändler stark daran interessiert, dass der Einkaufstourismus eingedämmt werde. «Niemand hat ein Interesse daran, dass die Schweiz elf Milliarden Franken an Umsatz ans Ausland verliert», betont Wyss. Nicht zuletzt gingen auch dem Staat grosse Mehrwertsteuer-Beträge verloren.
Kleider werden in Dollar abgerechnet
Die hohen Schweizer Preise bei den Kleidern begründet Wyss damit, dass diese in Asien produziert werden und in Dollar bezahlt werden müssen. Hier gebe es also keinen Euro-Vorteil für die Importeure.
Wo Währungsdifferenzen gegenüber dem Euro eine Rolle gespielt hätten, seien diese auch an die die Kunden in der Schweiz weitergegeben worden, so der Detailhändler-Vertreter: «In der ganzen Textilbranche – auch bei den Schuhen – wurden seit dem SNB-Entscheid Rabatte von 15 Prozent gewährt.»