Umweltschonende Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie holen rasant auf. Seit der Nuklear-Katastrophe im japanischen Fukushima ist Atomstrom noch mehr zum Politikum geworden. Und so wird mittlerweile in den acht Ländern, welche fast die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, mehr Strom aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen als aus der Atomindustrie.
Diese rückläufige Entwicklung in der Nuklearbranche spürt auch die Firma CCI AG aus dem thurgauischen Balterswil. «Der Nuklearmarkt ist in Warteposition. Die Projekte werden verschoben, der Bestellungseingang ist ungenügend und die Auslastung fürs nächste Jahr für die Werkstätten ist schlecht», erklärt Hanspeter Buschor. Er ist Mitglied des Verwaltungsrates der CCI AG, welche Sicherheitsventile und Filtersysteme für Kernkraftwerke herstellt.
Weitere Arbeitsplätze auf der Kippe
Für die CCI AG hat die schwierige Marktsituation bereits Folgen: Im Februar kündigte das Unternehmen an, dass 50 Stellen abgebaut werden. Diese Woche nun wurde bekannt, dass weitere 35 Stellen auf der Kippe stehen.
Auch für die Zukunft sieht Buschor keinen Lichtblick auf dem Nuklearmarkt: «Der Markt bleibt volatil und sehr politisch beeinflusst. Laufzeitverlängerungen, zusätzliche Auflagen an die Sicherheit, politische Entscheide. Das ist ein schwieriger Markt. Der war noch nie einfach, aber er ist heute nochmals ein bisschen komplizierter geworden.»
So baut die CCI AG vorerst Stellen ab und lagert die Produktion nach Deutschland aus. Und hofft, dass sie damit Kosten senken und auf dem schwierigen Nuklearmarkt überleben kann.