Der Treibstoff macht bei den Fluggesellschaften rund ein Drittel ihrer Kosten aus. Grosse Preisschwankungen beim Flugbenzin können somit die Rechnungen der Unternehmen stark beeinflussen. Deshalb werden die Preise frühzeitig festgelegt.
Swiss-Flugpreise momentan konstant
«Das heisst, sie machen Sicherungsgeschäfte für den Treibstoff, die teilweise weit über ein Jahr hinausreichen», erklärt Aviatik-Experte Christoph Brützel. Wenn also der Ölpreis sinkt, wirkt sich das nur mit Verzögerung auf die Preise der Airlines aus.
Günstigere Flugtickets gebe es trotz derzeit billigem Flugbenzin auch bei der Swiss vorerst nicht, bestätigt Sprecher Mehdi Guenin: «Die Kosten bleiben grundsätzlich konstant. Von dem her hat das momentan keinen Einfluss auf den Endpreis für den Konsumenten.»
In den letzten zwölf Monaten ist der Preis für Kerosin um einen Fünftel gefallen. Die Rede ist von gegen sieben Milliarden Franken, die die Fluggesellschaften weltweit in diesem Zeitraum eingespart haben. Das gebe den Unternehmen etwas Luft, so Brützel. Allerdings nur vorübergehend: «Die Spielräume, die sich ergeben, werden relativ rasch ausgenutzt, um im Wettbewerb über den Preis die Position zu halten.»
Mittelfristig Preissenkungen absehbar
Insgesamt sei sehr viel Kapazität im Markt, sagt der Experte. «Jeder Sitz, der leer bleibt, verursacht sehr hohe Kosten. Die Kosten hängen ja davon ab, ob das Flugzeug fliegt und nicht davon, ob ein Passagier darin sitzt. Jeder Passagier, der kommt, leistet einen Beitrag zur Deckung der Kosten. Selbst wenn er nur wenig zahlt.»
Die tiefen Treibstoffpreise haben zwar somit nur verzögert einen Einfluss auf die Kosten. Trotzdem geht Brützel davon aus, dass wegen des Konkurrenzdrucks die Preise für Flugtickets schon in absehbarer Zeit sinken werden.