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Wirtschaft Raiffeisen erhöht Gewinn dank Verkauf der Vontobel-Beteiligung

Die Raiffeisen-Bankengruppe hat 2014 zum dritten Mal in Folge ihren Gewinn steigern können. Jedoch war das Plus von 759 Millionen Franken nur dank dem Verkauf der Beteiligung an der Bank Vontobel möglich. Ohne diesen wäre das Ergebnis stagniert.

Zu schaffen machte Raiffeisen im vergangenen Jahr das Tiefzinsniveau: So warf das Zinsengeschäft trotz starken Wachstums bei den Hypotheken kaum mehr ab als im Vorjahr. Weil zudem auch der Geschäftsaufwand stieg, fiel der gemeinsame Bruttogewinn der Raiffeisenbanken und der Notenstein Privatbank laut einer Mitteilung sogar leicht tiefer aus als noch 2013.

Während sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit 2,13 Milliarden Franken praktisch auf Vorjahresniveau bewegte (+0,1 Prozent), konnten die Einnahmen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 8,4 Prozent auf 429 Millionen Franken ausgeweitet werden.

Raiffeisen profitierte dabei gleichermassen vom Zufluss neuer Kundengelder in Höhe von rund 6,7 Milliarden Franken wie von der Ausweitung des Hypothekarvolumens um 5,0 Prozent.

Weniger Geld nahm Raiffeisen im Handelsgeschäft ein. Bei einem um 2,5 Prozent höheren Geschäftsaufwand von 1,77 Milliarden Franken resultierte so ein Rückgang des Bruttogewinns um 0,6 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken.

Gewinnsteigerung nur dank Verkauf der Vontobel-Beteiligung

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen mitgerechnet erhöhte sich das Ergebnis um 2,4 Prozent auf 885 Millionen Franken. Dieser Anstieg zeige, dass man aus eigener operativer Leistung besser abgeschnitten habe als im Jahr davor, hiess es dazu im Communiqué.

Unter dem Strich blieb mit 759 Millionen Franken schliesslich ein um 6 Prozent höherer Gewinn übrig als 2013. Ohne den Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Bank Vontobel läge das Resultat aber 44 Millionen Franken tiefer und mehr oder weniger auf dem Niveau des Vorjahres.

Portrait von Pierin Vincenz (lachend)
Legende: Führt noch bis März 2016 die Geschicke der Raiffeisen: CEO Pierin Vincenz. Keystone

Mehr Diversifizierung

Mit Blick auf 2015 spricht CEO Pierin Vincenz von einer ganzen Reihe von Herausforderungen: tiefe Zinsen, volatile Märkte, starker Franken, ein sich abschwächendes Hypothekarwachstum. Es gehe aber auch darum, seine Funktion «in einem geordneten Rahmen» seinem Nachfolger Patrick Gisel zu übergeben, sagt Vincenz im Gespräch mit SRF.

Auch will Vincenz die Diversifikationsstrategie der Raiffeisen weiter umsetzen. «Damit möchten wir vermehrt andere Kunden gewinnen und das Kommissionsgeschäft vorantreiben.» Die Bankengruppe will so nach eigenen Angaben ihre Abhängigkeit vom Zinsengeschäft reduzieren.

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