Wirtschaft - Regierung will Alitalia mit der Post retten – und wieder mitreden
Fünf Jahre nach der Rettung von Alitalia durch Private soll nun die staatliche Post der maroden Airline unter die Flügel greifen. Es geht um einen Viertel der geplanten Kapitalerhöhung von 300 Millionen Euro. Die Regierung Letta will so auch den Einfluss von Grossaktionär Air France-KLM beschränken.
Italiens Regierung hat der kriselnden Fluggesellschaft Alitalia ein Angebot gemacht, um 14‘000 Arbeitsplätze und den Ruf des Landes zur retten: Die staatliche Post soll sich bei der dringend benötigten Kapitalerhöhung für die private Airline engagieren, wie Ministerpräsident Enrico Letta ankündigte.
Gemäss italienischen Medien dürfte sich die vom Massimo Sarmi geleitete Post-Gruppe mit 75 Millionen an der angestrebten Kapitalerhöhung von 300 Millionen Euro beteiligen.
Der Verwaltungsrat von Alitalia hat eine Kapitalerhöhung zur Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaft inzwischen genehmigt. Alle Anteilseigner – auch Air France-KLM – hätten dem Schritt zugestimmt, sagte ein Verwaltungsrat.
Letta stellt Bedingungen
Nach Schätzung von Gewerkschaften soll das Finanzierungspaket ein Volumen von etwa einer halben Milliarde Euro erreichen. Davon würden 200 Millionen auf einen Kredit entfallen, hiess in Medienberichten.
Im Gegenzug für staatliche Hilfe fordert die Regierung ein neues Geschäftsmodell und eine stabile Aktionärsstruktur. Die Regierung Letta sei zu einer «strategischen und finanziellen Unterstützung» bereit, sobald die Umstrukturierung gesichert sei, hiess es.
Die grössten Airline-Pleiten
Ein neuer patriotischer Akt?
Bereits 2008 war Alitalia faktisch bankrott, wie SRF-Korrespondent Massimo Agostinis in Rom erinnert. Private Aktionäre verhinderten damals in einem patriotischen Akt und auf Geheiss des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, das Alitalia mehrheitlich an die Air France geht.
Die Gruppe Air France-KLM hält heute 25 Prozent, der grosse Rest verteilt sich auf ein italienisches Konsortium mit über 20 kleineren Anteilseignern.
Zu grosse Flotte und harte Konkurrenz
Auch die privaten Aktionäre haben es laut Agostinis nicht geschafft, die Alitalia profitabel zu betreiben. Sie hat seit der Neuorganisation unter Berlusconi über 1,25 Milliarden Euro verloren.
Denn der italienische Markt ist für die grosse Flotte zu klein. Zudem gibt es Konkurrenz nicht nur durch die Billigflieger EasyJet und Ryanair, sondern auch durch die superschnellen Züge zwischen Mailand und Rom. Nicht zuletzt dauern in der weiterhin hoch «vergewerkschafteten» Fluglinie auch kleine Veränderungen sehr viel Zeit.
Air France-KLM lauert weiterhin
«Über die Post will nun die Regierung wieder indirekt Einfluss auf Alitalia nehmen», stellt Agostinis weiter fest. Denn die rentablen Linienflüge ab Mailand oder Rom könnten bald über Paris laufen, falls Grossaktionär Air France/KLM zugreife: «Das will die Regierung auf jeden Fall verhindern und über das Aktionariat bei Entscheiden mitreden.»
EU-Regeln sind einzuhalten
Grünes Licht für die staatlichen Beihilfen müsste die EU-Kommission geben, die bereits 2008 Bedenken hatte. Damals musste Alitalia nach einem Veto aus Brüssel 300 Millionen Euro staatliche Beihilfen an den Staat zurückzahlen.
Zur Rechtmässigkeit der neu geplanten Unterstützung wollte sich die EU-Kommission am Freitag nicht äussern. Grundsätzlich könne die Airline staatliche Hilfe erhalten, müsse aber die EU-Regeln für Rettungsbeihilfen einhalten, sagte ein Sprecher.
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