Vor zwei Monaten kippte die Schweizer Nationalbank den Euromindestkurs. Der Entscheid erschütterte die Schweizer Wirtschaft, Euro und Dollar stürzten gegenüber dem Franken massiv ab. Doch seither hat sich einiges getan und die beiden Währungen haben sich wieder erholt.
Der Euro legte in den vergangenen acht Wochen um fast vier Prozent zu und der Dollar um satte 14,4 Prozent. Davon profitiert nun die Schweizer Exportwirtschaft.
Lediglich Teilkompensation
Ein Profiteur ist die Firma Bucher Industries, die sich auf den Bau von Strassenkehrmaschinen spezialisiert hat. Die USA und Asien sind wichtige Märkte für den Konzern und seitdem der Dollar steigt, steigen auch wieder die Umsätze bei Bucher.
Konzernchef Philipp Mosimann begrüsst diese willkommene Stütze, will aber nicht in Euphorie verfallen: «Sie hilft nur teilweise den schlechten Eurokurs zu verkraften, weil der Dollar nur 25 Prozent unserer Umsätze ausmacht. Beim Euro sind es rund sechzig.» Deshalb sei es lediglich eine Teilkompensation.
USA-Reisen sind teurer geworden
Der Aufwärtstrend des Dollar hilft auch der Schweizer Uhrenindustrie, allen voran der Swatch-Gruppe, die am meisten Geld in Asien und in den USA macht. Gemäss Swatch-Chef Nicolas Hayek ist sein Unternehmen zu 80 Prozent international aufgestellt. «Solange der Dollar und die anderen Währungen stärker werden und der Euro schwächelt, ist das für uns überhaupt kein Problem.»
Für reisehungrige Schweizer werden die Ferien mit dem stärkeren Dollar jedoch teurer. Der Reiseveranstalter Kuoni gibt beispielsweise die Währungsunterschiede an die Kunden weiter und verrechnet Hotelübernachtungen zum aktuellen Tageskurs. Kuoni Mediensprecher Peter Brun ist sich bewusst, dass Ferien jetzt etwas teurer geworden sind, aber: «Die Preise sind immernoch günstig, wenn man drei bis vier Jahre zurück schaut, als der Dollar noch 1,20 Franken kostete.»