Mitarbeiter der UBS haben jahrelang den Libor-Zinssatz manipuliert. Höhere Boni, höhere Gewinne und bessere Kreditwürdigkeit – das waren einige Gründe für die illegalen Machenschaften. Was passierte da eigentlich? Eine Erklärung in fünf Schritten.
Der Libor-Zinssatz ist ein Referenzzins. Er wird täglich neu berechnet. Der britische Bankenverband (BBA) ermittelt bei 16 Banken, zu welchem Preis sie sich Geld von anderen Banken leihen. Es werden nur Einschätzungen abgefragt, keine Daten aus tatsächlich erfolgten Geschäften. Aus diesen Informationen wird ein Durchschnittszinssatz errechnet: der Libor (London Interbank Offered Rate).
Der Libor ist Basis für weltweite Geldgeschäfte. Banken vergeben Kredite an Unternehmen oder Hypotheken zu variablen Zinsen. Diese sind an den Libor oder an ein Pendant – z. B. den Euribor – gekoppelt.
UBS-Händler haben sich mit Kollegen abgesprochen – bankintern, aber auch mit den Kollegen anderer Banken in der Welt. Drehscheibe war die Niederlassung in Tokio. Via Chat oder E-Mail sorgten die Händler dafür, dass der Libor erhöht oder gesenkt wird.
Mit ihren Absprachen manipulierten die Händler den Zinssatz weltweit. Warum taten sie das? Die Eigenhandelspositionen der UBS wurden besser dargestellt, als sie waren. So wuchs die Kreditwürdigkeit. Und damit der Gewinn der Bank.
Schon kleinste Manipulationen des Libors führten zu Millionengewinnen. Und die Händler erhielten höhere Boni.
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