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Wirtschaft Taxi-Fahrer: «Uber zahlt mir für jede Fahrt noch 20 Franken dazu»

Das Übel heisst Uber. Fast überall, wo der Taxidienst in Europa auftaucht, provoziert er Demonstrationen und Klagen. Die Fahrten sind günstiger als bei herkömmlichen Taxis – und die Fahrer verdienen erst noch mehr. Das zeigen Recherchen von «10vor10».

Uber verbreitet sich wie ein Lauffeuer – mittlerweile ist der Taxidienst bereits in 128 Städten präsent. Überall hinterlässt der Dienst in der herkömmlichen Taxi-Szene Kopfschütteln und Wut. In England und Spanien sind die Taxifahrer sogar in den Streik getreten.

Uber-App auf dem Smartphone.
Legende: Uber – 30 bis 40 Prozent billiger als die Konkurrenz. Keystone

Wut auf Dumping-Preise

Alteingesessene Taxi-Unternehmen klagen, dass der neue Konkurrent die Branchenvorschriften unterlaufe und einen Verdrängungskampf anzettle. Uber wird vorgeworfen, mit Dumping-Preisen die Konkurrenz zu verdrängen.

Der umstrittene Fahrdienstanbieter offeriert über eine Smartphone-App den Taxi-Kunden zusätzliche Serviceleistungen – und dies zu einem günstigeren Preis, als das traditionelle Taxigewerbe. Gemäss eigenen Angaben ist der App-Dienst 30 bis 40 Prozent günstiger als ein herkömmliches Taxi.

20 Franken für Chauffeur pro Fahrt

Das Geschäftsmodell des Internet-Dienstes: Die Fahrer sind mit ihrem eigenen Wagen unterwegs. Uber bestimmt den Preis und kassiert 20 Prozent für die digitale Vermittlung. Dementsprechend zufrieden äussert sich gegenüber «10vor10» ein Zürcher Uber-Chauffeur: «Weniger Wartezeit, intelligentere Kunden und Bezahlung garantiert.»

Bemerkenswert: Uber subventioniert jeden Chauffeur zusätzlich mit 20 Franken pro Fahrt. Woher das viele Geld kommt, will Uber-Manager Rasoul Jalali jedoch nicht verraten: «Das Geld ist Startkapital. Wir müssen uns nicht rechtfertigen, woher es kommt.» Das US-Unternehmen wird von Google mitfinanziert und die finanziellen Ressourcen sind praktisch unbeschränkt.

Nun formiert sich auch in Zürich Widerstand gegen Uber. Die Taxi-Fahrer auf Zürichs Strassen realisieren, dass man es mit einem Konkurrenten zu tun hat, der über beinah unerschöpfliche Ressourcen verfügt.

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