Die Nationale Taxiunion und die Gewerkschaft Unia fordern ein Verbot des Fahrdienst-Anbieters Uber in der Schweiz. Grund sei, dass Uber geltende Gesetze nicht einhalte. Der Anbieter gefährde die gesamte Taxibrache, hiess es in Zürich an einer Medienkonferenz zum Start einer Kampagne der Nationalen Taxiunion.
Der US-Milliardenkonzern Uber verdiene an jeder vermittelten Fahrt, übernehme aber keinerlei Verantwortung gegenüber den Uber-Fahrern. Er bezahle weder Sozialleistungen, noch kümmere er sich um die Sicherheit der Kunden.
Warnstreik der Taxifahrer
«In der ganzen Schweiz sind heute deutliche Protestaktionen geplant. Es versammeln sich Taxifahrer und fahren in Konvois durch die Städte», sagte Roman Künzler, Verantwortlicher Taxi der Unia Nordwestschweiz, der «Tagesschau». Man könnte auch von einem Warnstreik sprechen. Bei der Demonstration in Zürich sollte der Mittagsverkehr in der Stadt beeinträchtigt werden.
Uber sei für die Schweiz ein neues Phänomen, sagt Künzler. «Uber kommt mit einem Millardenbudget daher, ohne sich an Regeln zu halten und gefährdet Tausende von Arbeitsplätzen.»
Uber stellt sich gegen diese Vorwürfe: Man sei kein Arbeitgeber, sondern eine Technologieplattform, die Fahrer seien selbständig Erwerbende und keine Angestellten.
Taxiunion fordert Verbot
Die Nationale Taxiunion, der Taxifahrer aus Zürich, Lausanne, Genf und Basel angehören, fordert neben einem Verbot von Uber und einer Sperrung der Uber-App, dass der Konzern zur Rechenschaft gezogen wird «für Anstiftung zur systematischen Schwarzarbeit und illegalem berufsmässigen Personentransport», sagte der Lausanner Taxifahrer Abdelhamid Akrimi an der gemeinsamen Medienkonferenz mit der Gewerkschaft Unia.
Uber-Chauffeure seien «Scheinselbstständige ohne jeglichen sozialen Schutz», kritisierte die Basler Taxifahrerin Rita Taschner, die auch Vorstandsmitglied der Basler Unia-Taxigruppe ist. Uber sei klar Arbeitgeber, denn das Unternehmen sorge für die Bereitstellung der anfallenden Arbeit, bestimme die Preise und den Transportweg und bezahle den Fahrern den Lohn. Die gesetzlich vorgeschriebenen AHV/IV-Beiträge würden aber nicht bezahlt.
Uber betreibt nach Ansicht des Zürcher Taxifahrers Christof Zellweger «unlauteren Wettbewerb». Seit dem Uber-Markteintritt habe es im Kanton Zürich bei den Taxifahrern eine Umsatzeinbusse von bis zu 50 Prozent gegeben. Für Uber-Fahrer sei ein existenzsichernder Lohn nicht möglich, und die «sowieso schon prekären Lohnverhältnisse» der legalen Taxifahrer würden weiter gefährdet, sagte Zellweger.